Auf Entdeckungsreisen durch Kreuzlingen
Kreuzlingen – Am Dienstag, 26. März, starten die Stadtführungen 2013 mit der Besichtigung des Seewasserwerks an der Bleichestrasse.

«Unser Trinkwasser: Woher kommt es?» – so lautet das Thema der ersten Stadtführung in diesem Jahr. (Bild: zvg)
Es war ein Versuch, als Carmen Ramos, Assistentin von Stadtammann Andreas Netzle, im Jahr 2010 die ersten Entdeckungsreisen durch die Stadt organisierte. Seither ist das Interesse an den Stadtführungen ungebrochen, das Pilotprojekt gehört mittlerweile zum fixen Angebot des Stadtmarketings Kreuzlingen.
Kompetente Stadtführerinnen und Stadtführer
Von März bis November finden in diesem Jahr neun Stadtführungen statt, die sich thematisch mit aktuellen, historischen, biologischen, kulturellen und politischen Bereichen befassen. Nebst den variierenden Themenbereichen ist der Erfolg der Stadtführungen sicherlich auch auf die kompetenten Leiterinnen und Leiter zurückzuführen.
Unser Trinkwasser: Woher kommt es?
Die erste Stadtführung befasst sich mit dem Thema «Unser Trinkwasser: Woher kommt es?». Kurt Kasper, Verantwortlicher Betrieb Seewasserwerk, führt am Dienstag, 26. März, 18.30 Uhr, durch das Seewasserwerk an der Bleichestrasse 40. Bei diesem Rundgang zeigt Kurt Kaspar wie Bodenseewasser zu Trinkwasser aufbereitet wird und das Seewasserwerk funktioniert: vom Wassertransport in die Reservoirs und die anschliessende Verteilung bis in die Privathaushalte. Die Führung ist für Erwachsene und Kinder ab zehn Jahren geeignet.
Kunst statt Maschendraht – Vom Grenzzaun zur Kunstgrenze
Alt-Stadtrat und Historiker Josef Bieri führt am Dienstag, 23. April, 18.30 Uhr, dem Grenzzaun entlang. 2004 haben die beiden Stadtoberhäupter von Kreuzlingen und Konstanz vereinbart, den 1938 errichteten Grenzzaun, der 1973 errichtet wurde, zu entfernen. Bern, Berlin und auch die beiden Städte Kreuzlingen und Konstanz stimmten dem Abbruch 2006 zu. Auch die Zollbehörden waren mit dem Abriss unter der Bedingung einverstanden, dass der Verlauf der Landesgrenze sichtbar bleiben müsse: Der Zaun durfte fallen, die Grenze bleibt! Seit April 2007 verläuft zwischen Konstanz und Kreuzlingen anstelle eines Grenzzauns die erste Kunstgrenze der Welt. Auch dank der Finanzierung durch die Dörflinger-Stiftung konnte diese aussergewöhnliche Idee einer Grenze aus Kunstobjekten («Art Border») realisiert werden. Die Führung soll die Idee der 22 Tarot-Skulpturen des einheimischen Künstlers Johannes Dörflinger erläutern und die Hintergründe aufzeigen, was nötig war, um das Werk zu vollenden. Treffpunkt: Bei der Skulptur Universum, der ersten Skulptur von der Seestrasse aus.
Steine drehen in den Kreuzlinger Bächen
Kreuzlingen ist an Bächen entstanden. Nachdem die vergangenen Generationen die Bäche in den Untergrund verbannt haben, werden heute grosse Anstrengungen unternommen, um sie wieder sicht- und erlebbar zu machen. Entdeckungsreisen im eingedolten und im renaturierten Bach – mit oder ohne Gummistiefel. Verschiedene Wassertiere können vor Ort und an der gleichzeitig stattfindenden Kreuzlinger GEWA im Mikroskop untersucht werden. Leitung: Stefan Braun, Umweltbeauftragter Stadt Kreuzlingen; Dr. Almut Gerhardt, LimCo International GmbH. Wann: Samstag, 4. Mai, und Sonntag, 5. Mai, jeweils 14.30 Uhr; Treffpunkt am Turm hinter dem Stadtbahnhof.
Warum die Bäume vom Himmel kommen – Bäume entdecken im Ortsteil Kurzrickenbach
Bäume sind die ältesten Lebens-Symbole des Menschen. Gottheiten werden von Bäumen repräsentiert, kosmische Ordnungen im Baum gespiegelt, Blätter, Früchte, Zweige in den Kulten verwendet. Wie kam es dazu? Welche Bäume sind gemeint? Warum wurden manche zerstört? Gibt es sie immer noch? Die Heiligung des Baumes ist eine 7000-jährige Geschichte, sie reicht von den Mythen über die Märchen bis in den Alltag. Die Führung findet am Mittwoch, 19. Juni, 18.30 Uhr, statt. Treffpunkt: Kurzrickenbach, ehemalige Poststelle. Leitung: Bernd Steiner und Silvia Haubensak (Stiftung Internat. Baum-Archiv).
Vom Seerhein oder Emmishofer Zoll zur Kunstgrenze
Auf Entdeckungsreise der Grenze entlang: Am Samstag, 17. August, 17 Uhr, berichten zwei Historiker über die Entstehung der Grenze zwischen Kreuzlingen und Konstanz. Sie machen Halt an verschiedenen Stationen und zeigen die Veränderung des Grenzverlaufs, die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Städten auf. Die Führung kann per Velo (Treffpunkt: Gottlieber Zoll, Schweizer Seite) oder zu Fuss (Treffpunkt: Emmishofer Zoll, Schweizer Seite) unternommen werden und endet an der Kunstgrenze, die seit 2007 den Grenzzaun ersetzt. Leitung: Dr. Arnulf Moser, Historiker; Ralf Seuffert, Historiker
Boulevard einst und heute
Die Hauptstrasse in Kreuzlingen ist die markanteste und älteste Verkehrsader in Kreuzlingen. Sie erstreckt sich vom Hauptzoll bis zum Kreisel beim Blauen Haus und ist insgesamt 1,5 km lang. Durch einige grössere und kleinere bauliche Eingriffe wurde diese Verkehrsachse in den letzten 120 Jahren in ihrem Erscheinungsbild stark verändert, hat ihre Bedeutung für Kreuzlingen jedoch behaupten können. Die Führung «Boulevard einst und heute», die am Freitag, 13. September, 18.30 Uhr, durchgeführt wird, beschränkt sich auf den unteren Teil der Strasse. Treffpunkt beim Hauptzoll, Schweizer Seite. Leitung: Jörg Neuweiler, Archivar; Heinz Theus, Bauverwalter.
Kunst im öffentlichen Raum:
Kinder – Kunstführung durchs Sekundarschulzentrum Pestalozzi
Die Fortsetzung der Reihe wird uns dieses Jahr die Kunst im Sekundarschulzentrum Pestalozzi näher bringen. Die Führung findet am Mittwoch, 25. September, 16 Uhr, statt und ist speziell für Kinder ausgerichtet, darf aber gerne auch von interessierten Personen jeden Alters besucht werden. Wir werden Werke von Carl Roesch, Urs Graf und anderen Künstlern mit kindlichem Auge betrachten und uns auf einen spannenden Rundgang ganz unterschiedlicher Werke begeben. Für kleine und grosse Kinder von vier bis 99 Jahren. Treffpunkt: Westeingang
Sekundarschulzentrum, Pestalozzistrasse 9. Leitung: Nadja Miani, Sekundarlehrerin; Paul Stähli, Architekt/Baufachlehrer
«Es kommt ein Schiff geladen – Schiffe, Schiffer und ihre Ladungen auf dem Bodensee»
Frauke Dammert, Historikerin und Pädagogin, führt am Sonntag, 29. September, 14 Uhr, durchs Seemuseum. Die Führung ist spezielle für Kinder ab fünf Jahre konzipiert und geht folgenden Fragen nach: Wie sahen die Schiffe aus, die auf dem Bodensee fuhren? Welche Waren wurden transportiert? Was für Schiffe sehen wir heute auf dem See? Und: Gab es Piraten auf dem Bodensee? Treffpunkt: Seemuseum, Seeweg 3.
Hüben und Drüben
Vom Weinkeller zur Sanitätshilfsstelle im 2. Weltkrieg zum Ausstellungsraum: Die Dauerausstellung «Hüben und Drüben» ist eine Ausstellung in der Ausstellung: einerseits wurde die Infrastruktur der letzten Nutzung weitgehend belassen, andererseits sind in den neun Räumen Themen aufgearbeitet, die das Zusammenleben an der Grenze seit ca. 1900 bewusst machen, so wie es im Untertitel der Ausstellung heisst: mitenand, usenand, durenand, nebedenand. Die Führung findet am Mittwoch, 6. November, 18 Uhr statt. Leitung: Heidi Hofstetter, Museumsleiterin. Anmeldung: Museum Rosenegg, Bärenstrasse 6, Tel. 071 672 81 51.
Allgemeines
Alle Führungen dauern maximal 1,5 Stunden. Erwachsene bezahlen zehn Franken pro Person, Kinder nehmen an den Ausflügen kostenlos teil. Eine Anmeldung ist, wenn nicht anders vermerkt, nicht erforderlich. Die Versicherung ist Sache des Teilnehmers.
Die Jahresprogramme «Kreuzlingen entdecken» können ab 27. März im Stadthaus, Hauptrasse 62, im Büro Kreuzlingen Tourismus, Sonnenstrasse 4, oder im Internet unter www.kreuzlingen.ch/stadtführungen und allen beteiligten Museen und Institutionen bezogen werden.
Fragen zu den Stadtführungen beantwortet Ihnen Frau Carmen Ramos per Tel. 071 677 62 01 oder per E-Mail: carmen.ramos@kreuzlingen.ch.