Die «Wildmandlis» erobern den Wald
Kreuzlingen – Fangen und Verstecken spielen, Lieder singen, Skulpturen aus Ästen bauen und Tierspuren lesen – der Wald bietet viele Möglichkeiten, um mit Kindern einen spannenden Tag in der Natur zu verbringen. Und genau das ist auch das Ziel der neuen Kreuzlinger Waldspielgruppe «Wildmandli». Nach den Sommerferien geht’s los. Spielgruppenleiter Matthias Schmid und Begleiterin Christiane Schmidt freuen sich auf Anmeldungen.

Waldspielgruppenleiter Matthias Schmid und Kinderreitlehrerin Christiane Schmidt am Platz im Wald südlich der Lengwiler Weiher. Hier wollen sie mit den «Wildmandlis» die Natur erkunden. (Bild: kb)
«Ich habe selbst zwei Kinder und es macht jedes Mal grossen Spass, wenn wir gemeinsam den Wald erkunden», erzählt Matthias Schmid. «Da kam mir die Idee, eine eigene Waldspielgruppe zu gründen.» Nach seiner Grundausbildung zum Spielgruppenleiter und der Zusatzqualifikation für die Waldspielgruppe, wird es nun konkret: Nach den Sommerferien soll es zum ersten Mal mit den «Wildmandlis» in den Wald gehen.
Begleitet wird die Gruppe zudem von Kinderreitlehrerin Christiane Schmidt. 20 Jahre lang führte sie in Frankreich einen Reiterhof. Nun bietet sie in Illhart Reitstunden und -lager für Kinder an. «Ich habe nach einer weiteren Aufgabe gesucht», erzählt die Mutter von drei Kindern, «und bin dabei auf das Inserat gestossen, mit dem Matthias noch eine Begleitperson für seine Waldspielgruppe gesucht hat. Das war genau das Richtige für mich.»
Gemeinsam spielen, kochen …
Immer donnerstags, von 9.45 bis 13.15 Uhr, macht sich die Gruppe dann auf zum Spielgruppenplatz. Der Pfad führt vom Parkplatz beim Tanklager in Lengwil an den Weihern vorbei, wo südlich davon ein grosszügiger Platz liegt. In der Mitte eine kreisrunde Sitzgelegenheit aus Ästen, ringsum Bäume, Sträucher – viel Raum für grosse und kleine Entdeckungen. Hier können sich die Kids frei bewegen und austoben.
«Dabei sind wir nicht die Animateure», erklärt der Spielgruppenleiter. Dass die Kinder sich selbstständig bewegen, ist ihm wichtig. «Auch konventionelles Spielzeug werden wir nicht mitnehmen.» Vielmehr solle gemeinsam z’Nüni gegessen, über dem Feuer Mittagessen gekocht und in der Natur gespielt werden – bei Wind und Wetter. Lediglich bei extremer Kälte solle die Waldspielgruppe ausfallen.
«Viele Kinder werden das erste Mal in einer Gruppe sein, ohne Mami und Papi», so Matthias Schmid. «Sie lernen ihre Stärken und Schwächen kennen, das Rücksichtnehmen auf Andere und bewegen sich regelmässig an der frischen Luft.» Insgesamt steigere sich so auch das Entwicklungspotential der Kinder.
… und die Natur erkunden
Ob Tierspuren lesen, Geräusche erraten, Pflanzen kennenlernen, auf Baumstämmen balancieren – auch das gehöre natürlich zum Programm, sagt Christiane Schmidt. «Gemeinsam beobachten wir die Veränderungen des Waldes über die Jahreszeiten hinweg.»
Interesse geweckt?
Vorerst hat Matthias Schmid eine Waldspielgruppe geplant, die sich an Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren richtet. Platz ist für sechs bis zehn «Wildmandlis». Getragen wird die Spielgruppe vom Verein Wildmandli Waldspielgruppe.
Wer Interesse hat kann sich im Internet unter www.wildmandli-waldspielgruppe.ch eingehend informieren. Hier ist auch das Anmeldeformular für einen Platz in der Waldspielgruppe zu finden.