Verdienstorden für Ernst Bucher
Mannheim/Kreuzlingen – Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat am Samstag den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg an 27 verdiente Persönlichkeiten verliehen, darunter auch an den in Kreuzlingen wohnhaften Prof. Dr. em. Ernst Bucher.
Von der Endlichkeit unserer Ressourcen aufgerüttelt, hat sich Prof. em. Ernst Bucher nach der Ölkrise 1973 Alternativen zugewandt. Sein Name steht für eine Pionierleistung bei alternativen Energieformen: Er ist Wegbereiter der Photovoltaik und war stets seiner Zeit voraus. Als langjähriger Ordinarius für Angewandte Festkörperphysik der Universität Konstanz hat er dieser zu Weltbekanntheit verholfen.
Gleichzeitig leitete er auch das zur Universität Konstanz gehörende Zentrum II für Solarenergie. Vorbildlich waren seine erfolgreiche Nachwuchsförderung, die auch zu Firmengründungen und Arbeitsplätzen führte, und seine Stipendien für junge Talente aus Entwicklungsländern. Sein Wissen brachte er zudem als Kuratoriumsmitglied des Zentrums für Solarenergie und Wasserstoff Stuttgart-Ulm ein.
Nach seiner Emeritierung gründete er das Solarforschungsinstitut ISC in Konstanz. Spitzenforschung und Verbreitung der Photovoltaik sowie der Dialog zwischen Forschung und Industrie stehen hier im Mittelpunkt. Seine Beiträge zur Entwicklung alternativer Antriebe, zur Energiespeicherung und zu den Produktionsprozessen für die Massenfertigung von kristallinen Silizium-Solarzellen sind wegweisend.
Würdigung und Wertschätzung
«Der Verdienstorden ist ein sichtbares Zeichen der Würdigung und Wertschätzung für starke Persönlichkeiten, die durch ihren Fleiss und ihre Kreativität, ihren Mut und ihren Erfindergeist und durch ihr soziales und ihr politisches Engagement die Erfolgsgeschichte unseres Landes schreiben», sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann anlässlich der Verleihung im Schloss Mannheim. «Die Ordensträgerinnen und Ordensträger stehen für eine Leistungsgesellschaft, in der nicht allein das eigene Fortkommen zählt», betonte der Ministerpräsident. Vielmehr hätten sie in ihrer Arbeit oder ihrem freiwilligen, bürgerschaftlichen Engagement das Ganze, das Gemeinwohl im Blick. «Die Geehrten versuchen in ihrem je eigenen Wirkungsbereich Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit zu geben. Die Bandbreite ihres Wirkens ist dabei zugleich ein eindrucksvolles Zeugnis von der Vielfalt unseres Landes», unterstrich Kretschmann.