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«Die Zahlen sprechen fürs System»

Kreuzlingen – Die evangelischen Kirchgemeindemitglieder entscheiden am 27. Mai über die positiv abschliessende Rechnung 2012 sowie das neue Konzept «Kirche, Kind und Jugend». Dieses sieht vier Jahre obligatorischen Religionsunterricht vor.

Susanne Dschulnigg, Präsidentin der Kirchenvorsteherschaft, und Kirchenpfleger Kurt Schweizer erklären Rechnung und Traktanden. (Bild: sb)

Susanne Dschulnigg, Präsidentin der Kirchenvorsteherschaft, und Kirchenpfleger Kurt Schweizer erklären Rechnung und Traktanden. (Bild: sb)

Susanne Dschulnigg, Präsidentin der Kirchenvorsteherschaft, und Kirchenpfleger Kurt Schweizer erklären Rechnung und Traktanden. (Bild: sb)

Budgetiert war ein Plus von rund 82000 Franken, mit einem Gewinn von knapp 290000 Franken schliesst die Kirchgemeinde ihre Jahresrechnung jedoch viel besser als erwartet ab. Grund zur Freude nicht nur bei Kirchenpfleger Kurt Schweizer. Ursächlich seien, wie auch bei der Schulgemeinde, die Steuereinnahmen (besonders die der früheren Jahre) und die Grundstücksgewinnsteuer. Die Steuereinnahmen der natürlichen und der juristischen Personen waren hingegen leicht rückgängig.

«Massgeblich zum Überschuss beigetragen hat aber auch, dass wir im Betrieb weniger ausgegeben haben», erklärte Schweizer an der Presseinformation vorgängig der Kirchgemeindeversammlung. In etlichen Posten blieb man unter der «grosszügig» budgetierten Summe, so etwa bei den Lohnkosten.

Die Vorsteherschaft möchte 200000 Franken vom Gewinn für die Totalrenovation des Kirchgemeindehauses beiseite legen. Mit 30000 Franken sollen neue Tische für das Gemeindehaus gekauft werden. Knapp 60000 Franken gehen ins Eigenkapital.

Renovation Kirchgemeindehaus
Das Kirchgemeindehaus ist nach dem Abschluss der Kirchenrenovation Subjekt der nächsten grosse baulichen Massnahme. Es stammt aus dem Jahr 1962, und soll nicht nur energetisch verbessert werden. «Wir wollen auch das Raumkonzept prüfen und optimieren», erklärt Susanne Dschulnigg, Präsidentin der Kirchenvorsteherschaft. Auch die Bühne im Haus und deren Technik ist Thema. Wir umfangreich das Projekt werden könnte, geht schon aus den Zeilen im Gemeindeversammlungs-Büchlein hervor: Sogar von Aufstockung ist dort die Rede.
Die Kirchenrenovation hingegen soll bis Ende November fertig gestellt sein. Bis dahin finden Gottesdienst eim Kirchgemeindehaus statt.

Unterricht wird obligatorisch
Den Kirchgemeindemitgliedern wird ausserdem das neue Kinder- und Jugendkonzept unterbreitet. Am 1. August tritt eine von der Synode beschlossene Verordnung in Kraft. Religionsunterricht ist dann auf der Primarstufe obligatorisch. Wer sich konfirmieren lassen will, muss sowohl den gesamten Religionsunterricht wie auch eine bestimmte Anzahl Feiern und Anlässe der Kirchgemeinde besucht haben. Die Kirchgemeinde muss dazu eine gemeindeeigene Regelung erlassen.

Vier Jahre obligatorischen Religionsunterricht unterstützt die Präsidentin. «Ich stehe voll dahinter. Kinder fragen meist existenziell. Der Religionsunterricht und die Kirche haben da die Aufgabe, Antworten zu geben», so Dschulnigg. «Die Gesellschaft braucht Kinder, die als Erwachsene kompetent mit religiösen Themen umgehen können.»

Zum Konzept gehört auch, dass die Gemeinden ein entsprechendes Angebot im Freizeitbereich für Jugendliche bereitstellen, aus dem sie wählen können. Dieses musste indes nicht neu geschaffen werden, betonte Dschulnigg: «Es wurde lediglich verschriftlicht, was bereits gemacht wird.» Jeder, der konfirmiert werden will, könne so die Bedingungen erfüllen.

Kleine Änderung bei Gottesdienstordnung
An der Kirchgemeindeversammlung wird ausserdem eine erste Bilanz zur neuen Gottesdienstordnung gegeben. «Eigentlich zu früh», meint Dschulnigg. Die Ordnung ist erst seit Januar in Kraft. Die Stossrichtung stimmt jedenfalls: «Die Zahlen sprechen fürs System.» Statt «einiger Änderungen» wird den Kirchgemeindemitgleidern am 27. Mai lediglich beantragt, bei Familiengottesdiensten zusätzlich einen traditionellen Gottesdienst anzubieten. Eventuell wird das entsprechende Traktandum jedoch ganz gestrichen, kündigte Dschulnigg an.

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