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Neues Zeitalter im Planetarium

Kreuzlingen – Im Planetarium Kreuzlingen sind weitere Grossinvestitionen geplant. Für mehr als 500000 Franken soll in zwei bis drei Jahren eine neue, hochmoderne Projektionsanlage angeschafft werden. Erst vor wenigen Tagen wurde die gesamte EDV-Technik auf den neuesten Stand gebracht.

Thomas Weihrich von Weihrich Informatik, Stiftungsratspräsident Rainer Sigrist, Technikchef Robert Testa und Gerhart Lehmann von der Betriebskommission (v.l.) blicken in die Kuppel des Kreuzlinger Planetariums. (Bild: Thomas Martens)

Thomas Weihrich von Weihrich Informatik, Stiftungsratspräsident Rainer Sigrist, Technikchef Robert Testa und Gerhart Lehmann von der Betriebskommission (v.l.) blicken in die Kuppel des Kreuzlinger Planetariums. (Bild: Thomas Martens)

Sternwarte und Planetarium Kreuzlingen strahlen als Attraktion weit in die grenzüberschreitende Bodensee-Region hinaus und haben ein riesiges Einzugsgebiet. «Rund 10000 Gäste haben wir im Jahr», zeigte sich Gerhart Lehmann von der Betriebskommission anlässlich eines Mediengeprächs am Mittwoch zufrieden darüber, dass die Einrichtung oberhalb der Stadt seit Jahren stabile Besucherzahlen aufweist. Lediglich der Zuspruch aus Kreuzlingen selbst könnte grösser sein.

Um die Nachfrage auch in Zukunft sicherzustellen, müssten Sternwarte und Planetarium immer wieder Investitionen bei der Infrastruktur tätigen. Nachdem vor zwei Jahren ein neues Teleskop in der Sternwarte in Betrieb genommen wurde, hat die Firma Weihrich Informatik aus Kreuzlingen jetzt ein zeitgemässes IT-System installiert, «und das zum Selbstkostenpreis und mit Sonderkonditionen der beteiligten Computerfirmen», wie Inhaber Thomas Weihrich betonte. «Eine in die Jahre gekommene Speicherlösung wurde durch einen vollständig virtualisierten Windows Server 2012 ersetzt», beschrieb der IT-Experte seine innovative Lösung.

Damit ist es jetzt auch möglich, anspruchsvolle computeranimierte Weltall-Shows auf das Kuppeldach des Planetariums zu projizieren, allerdings fehlt bislang die entsprechende Projektionstechnik. Die jetzige stammt noch aus der Anfangszeit des Planetariums von 2002 und ist zwar voll funktionsfähig, «aber in die Jahre gekommen», berichtet Technikchef Robert Testa. Zudem seien noch 24 Diaprojektoren installiert, was aber zu einem neuen Problem führe: «Die Zeit der Dias ist definitv vorbei. Es gibt kaum noch Filme und Ersatzteile.» Weil an der Digitalfotografie kein Weg mehr vorbei führt, setzen die Verantwortlichen künftig auf die «Fulldome»-Technik. «Dabei wird mit sehr hochwertigen Beamern gearbeitet», erklärt Testa. Das Ergebnis sind Vorführungen, die höchsten Ansprüchen genügen sollen. «Wir müssen mehr bieten als Fernsehen und Internet», sagt Rainer Sigrist, Präsident des Stiftungsrats.

Spender sind gefragt
Die neue Technik ist jedoch nicht gerade billig und übersteigt die zuletzt getätigten Investitionen von Teleskop und EDV-Anlage (zusammen etwa 290000 Franken) um beinahe die Hälfte. «Über 500000 Franken müssen wir dafür hinlegen», sagte Rainer Sigrist für die Stiftung, welcher Gebäude und Technik gehören. Um den stolzen Betrag aufzubringen, will der Stiftungsrat erneut zahlreiche Spender und Gönner gewinnen. Denn bis auf die Eintrittsgelder finanziert sich der gesamte Betrieb aus Zuschüssen.

Die Astronomische Vereinigung Kreuzlingen hat 320 Mitglieder, 50 davon halten den Betrieb der mehr als 35 Jahre alten Sternwarte und des Planetariums ehrenamtlich am Laufen. «Wir sind aber immer wieder auf der Suche nach Freiwilligen, die auch gerne über astronomische Kenntnisse verfügen können. Dies ist aber nicht Bedingung», freut sich Robert Testa über neue Helfer.
Weitere Infos und Kontakt unter www.avk.ch.

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