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Unaufgeregtes städtisches Budget 2014

Kreuzlingen – Finanzleiter Thomas Knupp und Stadtammann Andreas Netzle stellten an der gestrigen Pressekonferenz das Budget 2014 vor. Der Voranschlag rechnet mit 121200 Franken Gewinn bei gleichbleibendem Steuerfuss von 70 Prozent. Traktandiert ist das Budget für die nächste Gemeinderatssitzung am kommenden Donnerstag.

(Symbolbild: archiv)

(Symbolbild: archiv)

Das Ergebnis des Voranschlags muss nach unten korrigiert werden, teilte Stadtammann Andreas Netzle gleich zu anfangs mit. Der Grund sind Beiträge an den Kanton: der Gemeindebeitrag für Krankenversicherung (IPV) und der Anteil an Verlustscheinforderungen wurden um 550000 respektive 120000 Franken erhöht. Das Budget rechnet deswegen mit einer «schwarzen Null» von 121200 Franken statt des angekündigten höchsten Gesamtergebnisses «seit mehr als 30 Jahren». Ansonsten präsentiert sich das Budget 2014 unaufgeregt. «Extremwerte lassen sich keine finden», so der Stadtammann. «Der Haushalt der Stadt ist gesund, solide, ausgeglichen.»

«Die grösste Herausforderung stellt die Umstellung auf das neue Rechnungsmodell HRM2 dar», erklärte Netzle. HRM2 benutzt unter anderem eine neue Struktur und Darstellung sowie neue Kontennummern, was den Vergleich zu alten Abschlüssen erschwert (wir berichteten). Bekanntlich ist Kreuzlingen eine der 13 Pilotgemeinden, welche das neue Modell bereits jetzt einführen. «Die Finanzabteilung unter Leiter Thomas Knupp hat hier hervorragende und für andere Gemeinden wegweisende Arbeit geleistet», lobte er.

Sorgen bereiten dem Stadtammann die steigenden Sozial- und Gesundheitskosten. «Diese sind von uns aber nicht beeinflussbar», so Netzle. «Jeder Fall wird genau geprüft; wir geben Geld nicht leichtsinnig aus.» Und der Cashflow, welcher 2014 voraussichtlich unter dem geplanten Investitionsvolumen liegen wird. Netzle: «Wir erwirtschaften weniger, als wir investieren.» Anstehende Grossprojekte wie Schwimmhalle und Stadthaus werden diese Kluft noch vergrössern.

Steuererhöhungen für Xentrum
Ohne Steuererhöhung sei dem zu erwartenden wiederkehrenden Defizit nicht zu beizukommen. Laut Netzle werden Verbesserungen in der Organisation der Verwaltung geprüft, eine entsprechende Analyse starte im Winter. Untersucht werde auch, auf welche Ausgaben bzw. Leistungen verzichtet werden kann. «Da gibt es allerdings wenig Spielraum, denn die meisten Ausgaben, schätzungsweise 80 Prozent, sind gebunden», teilte er mit und mahnte an: Vielleicht werde man zukünftig auch einfach Abstriche machen und den gewohnten Standard etwas senken müssen.

Konkrete Zahlen nannte Finanzleiter Thomas Knupp. So wird die Stadt viel in den Betrieb von Anlagen, die der Öffentlichkeit dienen, investieren. 580000 Franken Zuschusse etwa bekommt die Bodensee-Arena, Fussballplätze werden für 210000 Franken unterhalten. Demgegenüber spült der Bootshafen Seegarten 220000 Franken Gewinn in die Stadtkasse. Sport- und Kulturvereine erhalten Beiträge, die gesamthaft rund 2,5 Mio. Franken ausmachen.

9,494 Mio. Franken sind 2014 als Netto-Mitteleinsatz vorgesehen, davon als grösste Posten 1,3 Mio. Franken für den Bushof Bärenplatz oder 1,0 Mio. Franken für erste bauliche Massnahmen für die neue Schwimmhalle (unter Vorbehalt der Volksabstimmung) – alles «kleinere Projekte», so Knupp. Zusammen mit dem Sachaufwand von 13 Mio. Franken generiert die Stadt so ein Auftragsvolumen für das lokale Gewerbe von 22 Mio. Franken.

Die vorberatende Kommission FRK empfahl das Budget ohne Gegenstimme zur Annahme.

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