Schule rechnet mit Überschuss
Kreuzlingen – Ein «ganz normals Budget» stellt die Kreuzlinger Schulbehörde am 23. und 24. November zur Urnenabstimmung. Für beide Schulgemeinden ist ein Überschuss prognostiziert. Kritik gibt’s am Kanton.

Schulpräsident Jürg Schenkel, die neue Leiterin Finanzen, Susanne Burgmer, und Vorgänger Paul Sonderegger (v. li.) haben gut gerechnet. (Bild: Thomas Martens)
Für Paul Sonderegger war das Budget 2014 die letzte Amtshandlung. Der Leiter Finanzen ging nach zehn Jahren Ende Oktober in Pension, seine Nachfolgerin ist Susanne Burgmer. Die junge Mutter stammt aus Kreuzlingen, hat eine buchhalterische Ausbildung und war zuletzt in der Privatwirtschaft im Bereich Controlling tätig. Schulpräsident Jürg Schenkel bescheinigt Paul Sonderegger eine «erfolgreiche Ära» und ist sich sicher, mit Susanne Burgmer «sehr kompetenten» Ersatz gefunden zu haben.
Das Budget birgt keine Überraschungen. Für die Primarschulgemeinde wird mit einem Überschuss von mehr als 345000 Franken gerechnet, bei der Sekundarschule sind es über 126000 Franken. Dem gegenüber ist bei der Primarschule ein Steuerertrag von knapp 21,8 Millionen Franken angesetzt, bei der Sekundarschule etwa 18,8 Millionen Franken. «Hier sind wir auf möglichst genaue Prognosen des städtischen Steueramtes angewiesen», sagt Schenkel. Wenn auch schwankend, sei man bisher immer sehr zufrieden damit gewesen. Der Steuerfuss soll unverändert bei 46 (Primarschule) respektive 32 Prozent (Sekundarschule) bleiben.
Mehr als zwei Millionen werden investiert
Für 2014 sind Investitionen von 2,255 Millionen Franken in Schulbauten geplant. Grösster Batzen ist mit 1,5 Millionen Franken die energetische Sanierung der Egelseeschule. Es folgen mehr als eine Million Franken allgemeiner Unterhalt bei Primarschule und Kindergarten sowie 735000 Franken bei der Sekundarschule, jeweils 450000 Franken für die Umwandlung der Hauswartwohnung im Schulhaus Schreiber in Schulraum und für die Sanierung der Turnhalle Egelsee, die Sanierung Mehrzweckhalle Bernegg (320000), der Umbau des ehemaligen Brückenangebots in Schulräume (300000), die Renovation der Schulzahnklinik (250000) sowie die Gesamtsanierung Kindergarten Weinburg (200000).
Das Budget wurde analog der Stadt erstmals mit dem neuen Rechnungsmodell HRM2 erstellt, welches mehr Transparenz in den einzelnen Finanzpositionen bietet. Die Schulbehörde gehört dabei wie auch die Stadt Kreuzlingen zu den Pilotgemeinden im Thurgau. Auf den Kanton ist Schulpräsident Schenkel allerdings gar nicht gut zu sprechen, hat dieser doch durch eine Art «versteckte Kantonssteuer», den Ablieferungsbetrag im Rahmen des Beitragsgesetzes, von der Schule Kreuzlingen in den vergangenen 13 Jahren mehr als 60 Millionen Franken abgeschöpft. Bei sinkender Schülerzahl und gleichbleibendem Steuerertrag, steige die Ausgleichszahlung. Für Schenkel «modernes Raubrittertum». Kreuzlingen leiste von allen Thurgauer Gemeinden den grössten Beitrag, der nicht einmal zweck- gebunden sei.