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Chaos Nummer 6+

Leserbrief – Der Status von Kreuzlingen, Kapitel 4: Chaos Nummer 6+. (Bernard Grzebinski )

Ich war anwesend bei der Besprechung über die grossartige Stadtplanung im Torggel. Es wurde viel geredet, als ob alle Kreuzlinger schon begeistert wären von diesen Ideen. Was ich aber vermisste, war das Hauptproblem – unser Verkehr – der wurde kaum angesprochen. Was mir allerdings sehr gefiel, war die Antwort von Herrn Abegglen auf den Plan des Stadtrats betreffs Busbahnhof. Dieser gehört nicht in die Mitte der Stadt, sondern an den Hauptbahnhof, bravo! Stattdessen will der Stadtrat den Busbahnhof noch vergrössern und weiterhin beim Dreispitz platzieren. Dient das der Entspannung des Verkehrs? Ein zweiter Stadtrat unterstützte sogar diese «Lösung».

Ich habe von unseren Verantwortlichen mehr erwartet, Blinde führen Blinde. Und das ist noch nicht alles.

Jetzt wird geredet von der grossen Chance, das neue Schwimmbad mitten in die Stadt zu bauen. Es wird nicht berücksichtigt, dass dies zum grösseren Verkehrschaos ++++++ führen würde. Wäre der Bau des Bades am See nicht logischer? (siehe Konstanz, Meersburg, Überlingen usw.)
Dazu soll auch das Stadthaus zum Dreispitz verlegt werden, als Neubau – Kostenpunkt?

Seit ich 1953 mein Studium im Maschinenbau abgeschlossen habe, war ich nie arbeitslos, auch nicht in der Schweiz seit 1964. Ich war hingegen beeindruckt vom Fortschritt, der Präzision und der Effizienz in der Maschinenindustrie. Wo wäre diese Branche heute, wenn die erfolgreichen Firmen so planen würden, wie es hier geschieht in unserer (bis jetzt) schönen Stadt? Wir würden nur noch Landwirtschaft betreiben. WAKE UP!

Ich habe eine ähnliche Politiker-Fehlplanung schon erlebt. Ich weiss was eine Geisterstadt ist.

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One thought on “Chaos Nummer 6+

  1. Bruno Neidhart

    Lieber Herr Grzebinski! Zuerst zum Busbahnhof: Tatsächlich muss eine solche Station nicht zwangsläufig im Stadtzentrum stehen. Es war übrigens schon mal vorgesehen, am Stadtbahnhof eine solche Gelegenheit zu schaffen. Sie verschwand im Zeitverlauf aus der Planung. Nun herrscht dort eine ziemliche Ödnis (Wie die gesamte Bahnhofsgegend nicht „das Gelbe vom Ei geworden“ ist – dies nur so am Rande!). Die jetzige Busbahnhof-Planung rund um die historisch zu schützende Dreispitz-Parkanlage ist planerisch ein ordentliches „Gemurkse“ auf engem Raum. Der Charme ist allerdings, dass damit das Zentrum belebter wird, stark verdichtet gar. Doch ist die Verkehrslage im Bereich des Löwen- und Bärenkreisels dann problematisch, wenn man den Durchgangsverkehr zwischen beiden wichtigen Plätzen belässt wie heute. Und so müsste die gesamte zur Verfügung stehende Fläche zwischen „Vegan-Restaurant“ und den schönen Platanenreihen nochmals in Augenschein genommen und gleichzeitig die Verkehrsregelung zwischen Bären und Löwen konkretisiert werden. Vielleicht gibt es doch noch eine sinnvollere Lösung.
    Zur neuen, geplanten Schwimmhalle: Ein „Verkehrschaos“ entstünde nicht durch dieses Projekt an der nun vorgesehenen Stelle, zumal auf der „Gmeindswise“ irgendwann doch ein „unsichtbares Parkhaus“ das Licht der Welt erblicken dürfte. Dass eine grosse, sportbezogene Schwimmhalle (nicht nur für Schule und Freizeit geeignet) ein weiteres Becken benötigt, ist nun mal Standard (ein- und ausschwimmen der Sportler). Daher wurde dieser Standort benachbart zum Thermal-Egelseebad gewählt und auf einer recht engen zur Verfügung stehenden Fläche zumindest planerisch gut verwirklicht. Der vorläufige Kostenpunkt ist übrigens veröffentlicht. Warum sich Kreuzlingen nicht mit einem „Thermalbad am See“ beschäftigte, wie andere Städte am See (Thermaladern gibt es genügend links und rechts des Rheingrabens), entzieht sich übrigens meiner Kenntnis. Immerhin besteht im Bereich „Hörnli“ ein grosses, gut ausgebautes Freibad sowohl für Freizeit, als auch für Sport.
    Zum geplanten Stadthaus: Auch hier sind – provisorisch – die Kosten bekannt. Allerdings kann es sich beim Projekt um eine „Jahrhundertsünde“ handeln, ist doch bis dato vorgesehen, den Block mitten in den freien Bereich zwischen Klosterkirche und Stadtzentrum Löwenplatz zu stellen. Was dem entgegen steht ist bekannt und bereits beschrieben! Auf jeden Fall fehlt gleichzeitig eine deutliche Analyse der baulichen Möglichkeiten an der Marktstrasse, also am jetzigen Stadthaus-Ort mitten am „Boulevard“ mit allen sich hier bietenden spezifischen Vorteilen. Eine interessante Aufgabe für Architekten!
    Soweit meine Bemerkungen zu Ihrem Artikel über eine allfällige „Geisterstadt“, wie Sie befürchten. Ich teile Ihre „Befürchtungen“ dann nicht, wenn „Kultur im Allgemeinen“, sowie „Innovation auf allen Ebenen“ ein wichtiges Leitbild für die Zukunft darstellt und die „Stadtplanung aus einem Guss“ eine Transparenz erreicht, die den Einwohnern eine Perspektive aufzeigt, was auf sie in den kommenden Jahren zukommt. Eine eminent politische Aufgabe.

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