Befreiungsschlag gegen NLA-Absteiger
Handball – Dem HSC Kreuzlingen ist zum Auftakt der NLB-Rückrunde ein Befreiungsschlag gelungen. Dank einer ausgezeichneten Kollektivleistung einem überragenden Torhüter Kenyeres zwang das Team von Spielertrainer Tobias Eblen den NLA-Absteiger RTV Basel mit 24:20 (9:9) in die Knie. (Text: Markus Rutishauser)
Die Erleichterung war allen Beteiligten nach dem Schlusspfiff ins Gesicht geschrieben. Vor der sechswöchigen Meisterschaftspause – die Nationalmannschaft absolviert im Januar zwei WW-Qualifikationsspiele – ist dem HSCK ein extrem wichtiger Heimsieg gelungen. Nach zwei Niederlagen schaffte er gegen die klar favorisierten Basler, welche in der Vorrunde noch mit 32:20 siegten, die Rückkehr auf die Erfolgsstrasse.
Im Vergleich zu den letzten beiden Spielen gegen Leader HSC Suhr Aarau (24:44) und in Zofingen (32:37) waren die Hafenstädter nicht wiederzuerkennen. Gegen die Basler verteidigten sie wesentlich konzentrierter und aggressiver. Obschon man in Oliver Schoof (12 Tore) einen offensiv überragenden Spieler in seinen Reihen wusste, war das 24:20 über den RTV in aller erster Linie ein Triumpf des Kollektives.
Überragende Torhüter
Die erste Halbzeit war geprägt von starken Abwehrleistungen, vielen offensiven Fehlern auf beiden Seiten und zwei überragenden Torhütern. Auf der einen Seite der ungarische Routinier Pal Kenyeres und auf der anderen der langjährige Schweizer Nationalkeeper Pascal Stauber (116 Länderspiele, zwei EM-Teilnahmen), welcher vor einem Jahr aus beruflichen Gründen seine internationale Karriere beendet hatte. Beide brachten sie die gegnerischen Angreifer mit ihren Paraden an den Rand der Verzweiflung.
Die Kreuzlinger erwischten den besseren Start und ging mit 4:1 (12.) in Führung, obschon sie bis dahin bereits zwei Unterzahlen zu überstehen hatten Innert zehn Minuten kehrte Basel die Partie allerdings zum 5:6. Zwar übernahm der Favorit nun das Zepter, doch absetzen konnte er sich nie mit mehr als zwei Treffern. Der HSCK seinerseits nützte eine Strafe gegen den RTV gut zwei Minuten vor der Pause zum 9:9-Halbzeitstand. Bei den Baslern machte sich den Absenz von Nationalspieler Marko Vukelic schmerzlich bemerkbar, der sich im Spitzenkampf gegen Leader Suhr Aarau (29:32) eine Oberschenkelverletzung zugezogen hatte.
Steigerungslauf
Bereits beim 20:32 in der Vorrunde hatte der HSCK eine Halbzeit lang gegen die Basler mit ihrem schwedischen Topscorer Max Falkman und dem kubanischen Rückraumhühne Cairo Martinez (1,97 m/110 kg) mitgehalten, um dann nach dem Seitenwechsel doch noch deutlich distanziert zu werden. Diesesmal zeichnete sich aber schnell ab, dass der RTV nicht mehr so einfaches Spiel haben würde. Die Thurgauer gerieten zwar während einer Überzahl (!) nochmals mit zwei Toren in Rückstand, doch ab dem 16:15 (47.) wendete sich das Blatt definitiv zu ihren Gunsten.
Die Basler blieben immer wieder an der kämpferischen HSCK-Abwehr hängen oder scheiterten an Keeper Kenyeres. Und bei den Kreuzlingern kamen neben Schoof nun auch Josip Nikic und Gabor Fülöp in Torlaune. Innerhalb von fünf Minuten setzten sich die Gastgeber so auf 22:18 (58.) ab und sorgen damit für die Entscheidung.
Heimspiele wieder um 18 Uhr
Mit dem 5. Saisonsieg verbesserten sich die Thurgauer wieder über den Abstiegsstrich auf den 10. Platz, während Basel jetzt Sechster ist. Immer noch liegen die Teams zwischen Platz 5 und 13 innerhalb von fünf Punkten sehr nahe beisammen. Es darf als eine spannende Rückrunde erwartet werden und 16 Punkte wie letzte Saison werden kaum mehr zum Ligaerhalt ausreichen. Für den HSC Kreuzlingen geht es am 1. Februar mit dem Gastspiel bei der 2. Mannschaft der Kadetten Schaffhausen weiter. Das nächste Heimspiel bestreiten das Team von Tobias Eblen am 8. Februar gegen Mitaufsteiger Baden. In der Rückrunde werden die NLB-Spiele in der Egelseehalle samstags wieder um 18 Uhr angesetzt.
HSC Kreuzlingen – RTV Basel 24:20 (9:9)
Sporthalle Egelsee. – 150 Zuschauer. – Sr. Andreoli/Leu.
Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Kreuzlingen, 4-mal 2 Minuten gegen Basel.
Kreuzlingen: Kenyeres (Buff); Eblen, Fekete, Fülöp (3), Gacsalyi, Heim (2), Kappenthuler, Kozak (2/1), Müller, Nekic (3), Schäfer (2), Schoof (12/2).
Basel: Stauber (Steiner); Ebi (3), Falkman (6/3), Golubovic (4), Hylken, Langhein, Martinez (1), Schröder, Stamenov (1), Wessner (5).