Eine verpasste Chance
Kreuzlingen – Am 9. Februar stimmen die Kreuzlingerinnen und Kreuzlinger über den Ausbau des bestehenden Busbahnhofs am Bärenplatz ab. (Text: Julian Fitze, Kreuzlingen, JUSO Thurgau)
Dahinter steckt die legitime Absicht, einen zentralen Busbahnhof für alle Buslinien zu realisieren. Weiter ist er ein Teil der »Xentrum» Projekte, durch welche das Kreuzlinger Stadtzentrum gefördert werden soll. Der Zeitpunkt der Abstimmung über die Vorlage vom Stadtrat lässt mich aber schon ’stutzig‘ werden. Bevor die grosse Diskussion um den autofreien Boulevard abgeschlossen ist, möchte der Stadtrat bereits erste Tatsachen schaffen. Die Vorlage zum Busbahnhof ist ein Flickwerk und zeigt schön auf, was passiert wenn die Regierung den politischen Mut nicht aufbringt, auch einmal unpopuläre Entscheidungen zu treffen. Der Stadtrat möchte möglichst wenigen Leuten auf die Füsse treten. So sollen nur die fünf Parkplätze zwischen Dreispitzpark und Ceha »geopfert» werden. Anstelle eines schönen, zentralen Busbahnhofs mit angehängter Flaniermeile bis fast nach
Konstanz, erhalten wir nun eine L-förmige, zum Umsteigen unpraktische Flickhaltestelle. Als
junger Kreuzlinger hätte ich mir schon etwas Zukunftsweisenderes erhofft. Die Studie von Verkehrsexperte Zweibrücken, welche im Auftrag der SP Kreuzlingen erstellt wurde, konnte durch den frühen Abstimmungstermin gar nicht mehr in die Überlegungen miteinbezogen werden. Nach Zweibrückens Plan würde der bisherige Busbahnhof verlängert und auf beide Fahrbahnen ausgeweitet werden. Dies würde nicht nur ein schönes Stadtbild – einem Stadtzentrum würdig – ergeben, sondern gleichzeitig den Verkehr über den Boulevard ohne Schilderwald und Verbote regulieren. Deshalb werde ich im Sinne einer Rückweisung den Ausbau des Busbahnhofs Bärenplatz ablehnen und hoffe, dass danach eine stimmige Vorlage kommt.