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«Partizipative Planung jetzt!»

Kreuzlingen – Das Nein-Komitee zur Bushoferweiterung fordert nach dem Abstimmungserfolg den sofortigen Beginn der Gespräche am runden Tisch, um weiter zu planen. Bernard Roth sieht in der übergeordneten Planung Bushof und Umgebung gar einen möglichen Gegenvorschlag zur Initiative autofreier Boulevard.

V.l.: Markus Brüllmann, Bernard Roth, Daniel Moos. (Bild: sb)

V.l.: Markus Brüllmann, Bernard Roth, Daniel Moos. (Bild: sb)

Das Thema «Erweiterung Bushof Bärenplatz» ist durch den eindeutigen Volksentscheid noch lange nicht vom Tisch. Denn der Bushof muss über kurz oder lang ausgebaut werden. Während der Stadtrat die Abstimmung über die Initiative autofreier Boulevard abwarten will, wollen die Initianten des Nein-Komitees sofort mit der neuen Planung für die Umgestaltung des Bushofs beginnen. Vor diesem Hintergrund und als Reaktion auf die Pressekonferenz vom Abstimmungssonntag (wir berichteten) luden sie zum Medientermin.

Dimension verkannt
Für Markus Brüllmann, SP-Gemeinderat, ist das Ergebnis der Abstimmung leicht zu interpretieren: «Der Stadtrat hat ein schlechtes Projekt vorgelegt, weil er es versäumte, bei der Planung möglichst breite Kreise mit einzubeziehen.» Zudem habe er dessen städtebauliche Dimension verkannt. Der Bushof sei das «Tor zur Stadt» und müsse im Hinblick auf die Zentrumsentwicklung betrachtet werden. Nicht nur gemäss den Richtlinien des Agglomerationsprogamms müsse dieser zur Reduktion des Motorisierten Individualverkehrs (MIV) beitragen. «Der Stadtrat hat den Bushof isoliert betrachtet – das geht nicht», bilanziert Brüllmann und fordert den sofortigen Start partizipativer Planung.

Handlungsbedarf bestehe jetzt
«Die Mehrheit für einen guten Bushof ist da», so interpretiert Architekt Bernard Roth das klare Abstimmungsergebnis. Unterstützung habe man aus unterschiedlichen Lagern erhalten. «So sind auch nicht alle von uns für einen autofreien Boulevard, wie das gemeinhin dargestellt wird», erklärt Roth. Für ihn steht fest: «Ideen sind vorhanden und ich wäre auch bereit, diese in Gremien zu vertreten. Wir können Lösungen erarbeiten, wenn das Komitee angehört wird.»

Dem pflichtet Daniel Moos, Gemeinderat der Freien Liste, bei. Der Stadtrat habe den Fehler begangen, die Gegner der Bushof-Erweiterung in die linke Ecke zu drücken. Umso erfreulicher findet Moos, dass der Stadtrat nun gewillt sei, möglichst viele Interessengruppen mit einzubeziehen. «Der Sololauf ging schief – jetzt nehmen wir ihn beim Wort und wollen keine Zeit verlieren.»

Brüllmann, Roth und Moos verweisen schlussendlich auf den Text ihrer Flyer, mit denen sie für eine Zurückweisung der Bushof-Pläne warben: «Ein Nein verpflichtet den Stadtrat, ein sorgfältiges, qualitativ besseres und der zentralen Lage angemessenes Projekt zu entwickeln!»

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