Schüler sammeln Dorf-Geschichten
Tägerwilen – Tägerwiler Schülerinnen und Schüler retten in einem Freifach Geschichten aus dem Dorf, die in keinem Buch stehen. Diese werden auf einer Homepage für die Nachwelt konserviert. Jetzt brauchen sie neues Futter.
Die Schülerinnen und Schüler des Sekundarschul-Freifachs «Was alte Häuser wissen» organisierten am vergangenen Mittwoch eine Pressekonferenz. Denn die jungen Hobby-Historiker möchten über die Medien nochmals auf ihr Projekt aufmerksam machen. Rückmeldungen sind dringend erwünscht. Sie suchen Menschen, die in Häusern wohnen, die etwas zu erzählen haben. Mittels Fotos der Häuser von damals und heute dokumentieren sie so den Wandel der Zeit. Anekdoten der Hausbewohner, Lustiges, Trauriges oder einfach Bemerkenswertes ergänzen die Bilder, teilweise sogar als Tonspur.
Im Internet entsteht so ein Dorfplan mit wertvollen historischen Informationen – plus zusätzlichem Wissen über die «kleine Dorfgeschichte», verdeutlicht Klassenlehrer Bruno Sutter: «Die kleinen Dinge, das Zwischenmenschliche, das, was nicht in den Geschichtsbüchern steht.»
Bevölkerung ist aufgerufen
13 Häuser und die dazugehörigen spannenden Schilderungen haben die Chronisten bereits zusammengetragen. Sie können nachgelesen werden auf www.dorf.vsgtaegerwilen.ch. Mittlerweile wurden alle Beiträge verarbeitet, deswegen sind die Schüler nun auf weitere Meldungen aus der Bevölkerung angewiesen. Wer sich angesprochen fühlt und gerne zum schulisch-historischen Projekt beitragen möchte, kann sich beim Klassenlehrer per E-Mail melden: bruno.sutter@vsgtaegerwilen.ch
Für die Schüler ist es eine tolle Erfahrung, mit den Hausbewohnern zu reden, ihre Geschichten aufzuschreiben, Fotos zu machen und alles für das Internet aufzubereiten– richtige Online-Redaktoren eben und eine gute Abwechslung vom Schulalltag.
Unterstützung von der Gemeinde
Vom Projekt begeistert ist auch Gemeindeammann Markus Thalmann. «Wir können alle davon profitieren und lernen eine neue Seite unseres Dorfes kennen», schrieb er in einem Aufruf, der dem Projekt-Flyer zu Beginn des Schuljahres angeheftet war. «Bitte unterstützen Sie dieses Projekt und geben Sie bereitwillig Auskunft», lautete deswegen seine Aufforderung an alle Einwohner. Dem schliessen wir uns nur zu gerne an.