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Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst

Lengwil – Am vergangenen Sonntag sendete das Schweizer Radio SRF1 live aus Lengwil. PH-Rektorin Priska Sieber und Ekkharthof-Leiter Jürg Bregenzer erzählten «Persönlich»-Moderatorin Anita Richner Interessantes und Bewegendes aus ihrer Vita.

Mit der Sendung «Persönlich» war am Wochenende eine der beliebtesten Talkshows des Schweizer Radios SRF1 zu Gast auf dem Ekkharthof. Der Aufzeichnung einer solchen beizuwohnen ist etwas ganz Besonderes, und dieses Erlebnis liessen sich rund 80 Personen, darunter viele Bewohner und Mitarbeiter der Einrichtung für Menschen mit Behinderung, nicht nehmen. Beim Aufwärmen wurden einige gar in die Show eingebunden und später, als die Aufnahme lief, war für lauten Applaus und gelegentliche Ausrufe der Begeisterung gesorgt.

Anita Richner (r.) im Gespräch mit Priska Sieber und Jürg Bregenzer. (Bild: sb)

Anita Richner (r.) im Gespräch mit Priska Sieber und Jürg Bregenzer. (Bild: sb)

Hautnah verfolgten die Anwesenden in der Ekkharthof-Aula mit, wie Moderatorin Anita Richner es gekonnt verstand, ihre Gäste zum Reden zu bringen. Beide sind in ihrem Leben ihren eigenen Weg trotz Widerständen und Schicksalsschlägen gegangen. Priska Sieber leitet heute die Pädagogische Hochschule Thurgau in Kreuzlingen und sagt über sich: «Ich war keine geschmeidige Jugendliche.» Früh musste sie den Tod ihres Vaters verkraften.

Grenzen aus den Augen verloren
Der Leiter des Ekkharthofs, Jürg Bregenzer, war einst ein Bürgerschreck mit langen Haaren und Militärmantel: «Ich kam einige Male betrunken nach Hause und verkehrte mit Clochards.» Heute erinnert nichts mehr an seiner Erscheinung daran. Aber die Einstellung, dass jede menschliche Begegnung wertvoll ist und dass es das Innere ist, was zählt, hat sich Jürg Bregenzer bis heute bewahrt. Gerade die Begegnungen mit Personen, an denen man sich reiben muss, seien ganz wichtig. Priska Sieber schlug eine akademische Laufbahn ein, obwohl sie dazu erst keine Unterstützung von Zuhause bekam. Sie ist sich sicher, dass ihr Vater stolz auf sie gewesen wäre. Und: «Der Sinn des Lebens ist es, ein glückliches Leben zu führen.» Auf die Frage, wer an sie geglaubt hat, bevor sie es selber taten, sagte Sieber: «Vorgesetzte. Menschen, die mir Anerkennung und eine Chance gaben.» Bei ihm seien es die Eltern gewesen, sagt Bregenzer. «Ich habe ein gutes Selbstvertrauen, dass ich ihnen verdanke.»

Heute arbeiten beide zusammen: Zwischen dem Ekkharthof und der Pädagogischen Hochschule findet ein regelmässiger Austausch statt. So gibt es einen Tag, an dem Lehrpersonen mit der Sonderpädagogik vertraut gemacht werden, und die sonderpädagogische Woche. «Extrem starke Eindrücke», so Bregenzer, sammelten die Studenten da.

Die Unterhaltung streifte weitere Themen. Für alle, die nicht live dabei sein konnten: Die Sendung kann auf der Homepage des Schweizer Radios www.srf.ch angehört werden.

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