/// Rubrik: Leserbriefe

Auch wer Klo putzt verdient einen anständigen Lohn

Wer 100 Prozent arbeitet, soll auch vernünftig entlohnt werden. (Ramona Zülle, Präsidentin Syna Sektion Kreuzlingen)

Oftmals werden gerade harte und widrige Arbeiten, die körperlich sehr anstrengend sind, schlecht bezahlt. Ich denke an die Feldarbeiter in der Landwirtschaft, Fabrikarbeiter mit monotoner Fliessbandarbeit, aber auch an die Leute, die manchmal unappetitliche Reinigungsarbeiten in öffentlichen WC-Anlagen verrichten. Ein Bruttolohn von 22 Franken die Stunde ist auch für solche Arbeiten ein Muss.

Abstimmungs-Button_InternetBöse Zungen behaupten, die Mindestlohninitiative verursache einen Verlust von Arbeitsplätzen. Insbesondere der Bevölkerung mit tiefen Löhnen wird damit kommuniziert, dass es besser sei, einige bis viele Arbeitnehmer zu haben, die wenig Lohn kriegen, als einige bis viele, die gar keine Arbeit mehr haben.

Dieses Denken kommt meiner Meinung nach von nicht vollständigen Überlegungen in Bezug auf die Wirtschaft. Mit sehr tiefen Löhnen kommen viele Menschen in der teuren Schweiz trotz Vollzeitarbeit nicht über die Runden. Da die Lebensunterhaltskosten nicht geringer werden, bedeutet dies, dass immer mehr Leute Sozialhilfe beanspruchen müssen. In solchen Fällen kommen viele durch unvorhergesehene Ausgaben in finanzielle Schwierigkeiten.

Durch einen Mindestlohn werden die «schwarzen Schafe» unter den Arbeitgebern gezwungen, ihre Tieflöhne anzuheben. Sie machen wohl etwas weniger Gewinn, die Angestellten haben dafür aber mehr Lohn. Dies schafft eine grössere Kaufkraft und somit Arbeitsplätze.

Ich möchte die Bevölkerung animieren, den Gedanken der Mindestlohninitiative zu Ende zu denken und am 18. Mai ein «JA» in die Urne zu legen.

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