94 Rappen pro Passagier
Am Donnerstag behandelt der Gemeinderat die Defizitübernahme an die Linie 907 von Kreuzlingen nach Tägerwilen. Jährlich sind das 165'000 Franken, Tägerwilen gibt 70'000 Franken.
Der 907er nach Tägerwilen ist ein Sonderfall: Eigentlich eine Regionallinie, also Sache des Kantons, wird sie in dessen Auftrag von der Stadt Kreuzlingen betrieben. Ein Defizitgeschäft, dessen Kosten sich seit 2011 Kanton und beide beteiligten Gemeinden teilen. So konnte damals die Einstellung verhindert werden, schliesslich besteht die Linie schon seit zehn Jahren. Jetzt entscheidet der Gemeinderat über die nächsten vier Jahre. Neu an der Aufteilung ist, dass Tägerwilen künftig 30 Prozent des Gemeindeanteils tragen will statt wie bisher 25 Prozent.
«Gerechtfertigter Gegenwert»
Die jährlichen Gesamtkosten betragen 470’000 Franken, die Hälfte zahlt der Kanton, der Kreuzlinger Anteil beträgt 165’000 Franken. «Das ist ein absolut realer und gerechtfertigter Gegenwert», urteilte Stadtrat David Blatter, dem das Department Dienste und damit der Busverkehr untersteht, anlässlich einer Medienkonferenz.
«Seit 2011 haben Verbesserungsmassnahmen stattgefunden, wodurch sich die Fahrgastzahlen erhöhten», so Blatter. So fährt der 907er seitdem in Tägerwilen durchs «Guggenbühl». In Kreuzlingen entstand im Gebiet Ribi-Brunegg zusammen mit dem 903er ein Viertelstundentakt. Die Anbindung an den Schnellzug nach Zürich und zum Bärenplatz sind weitere Vorteile. «2011 waren es 110’400 Passagiere auf der Linie 907, 2013 wurden 175’000 befördert», so die stolze Bilanz.
Aufgrund dieser neuen Passagierzahlen erfolgte auch der neue Verteilschlüssel der Kosten. Der Tägerwiler Gemeinderat genehmigte vorerst 70000 Franken für ein Jahr. Über die restlichen drei Jahre wird an der nächsten Gemeindeversammlung befunden.
Wahlen stehen auch noch an
Der grösste Tagesordnungspunkt im Kreuzlinger Rat werden am Donnerstag jedoch die Wahlen sein: Rolf Rindlisbacher (SVP) wird neuer Gemeinderatspräsident, neuer Vize wird Thomas Leuch (FDP/EVP).
Und auch zur Schwimmhalle wird es Neuigkeiten geben – in Form von «neuen Zahlen». Nach diesen hatte sich nämlich SVP-Gemeinderat Fabian Neuweiler an der vergangenen Gemeinderatssitzung erkundigt. Die Information soll schriftlich erfolgen und das berichtigte Betriebskonzept beinhalten, so Stadtrat Michael Dörflinger auf Anfrage.