CVP sagt Nein zum Schwimmhallenprojekt
Kreuzlingen – Parteipräsident Ernst Zülle begrüsste an der Jahresversammlung am Freitagabend 22 Mitglieder und Gäste. Nebst den statutarischen Geschäften informierte Stadtrat Dörflinger über das Schwimmhallenprojekt, welches am 28. September zur Abstimmung steht.

Ernst Thoma (links) wurde für seine zwölfjährige Amtstätigkeit als Gemeinderat und Vorstand vom Präsidenten Ernst Zülle für seinen Einsatz gewürdigt. (Bild: zvg)
In der anschliessenden Diskussion mehrten sich die Gegenstimmen des Projekts. Unbestritten war, dass die Ausführung des Baus einen sehr ausgereiften, modernen Eindruck macht. Grösste Kritik galt den hohen Erstellungskosten von total 37 Millionen und der jährlichen Belastung von über zwei Millionen Franken. «Ich sehe selber, trotz der hohen Kosten, immer noch überwiegende Vorteile und beurteile, dass sich Kreuzlingen die Schwimmhalle leisten kann und sollte», teilte Parteipräsident Ernst Zülle als Befürworter des Projekts auf Anfrage mit.
Kritik am Standort
In der Versammlung am Freitag wurde im Weiteren der Standort mitten in der Stadt bemängelt. Man ziehe noch mehr Verkehr an und Parkmöglichkeiten seien nicht gelöst, so ein Votant. Bei der Sanierung des Hörnli hätten die Planer gemäss Zülle davon geprochen, das 50 Meter Becken flexibel für den Winter zu überdachen. Man hätte seiner Meinung nach die Halle neben dem Hörnli realisieren können: «Anscheinend wollten dies die Schulen nicht wegen des Anfahrtweges. Für mich war diese Begründung unverständlich.»
Obwohl Stadtrat Dörflinger mit enormem Engagement versuchte, die Kritiker zu überzeugen, schaffte die Schwimmhallenvorlage die Hürde nicht. Mit 13 Nein, sechs Ja und drei Enthaltungen wurde die Nein-Parole beschlossen. Eine Mehrheit des Gemeinderats hatte bekanntlich der Planung beim Egelsee zugestimmt. In der CVP-Fraktion gab es dazu kritische Stimmen.
Stadtratswahlkampf gestartet
Fraktionschef und Wahlkampfleiter Thomas Dufner würdigte die politische Arbeit von Stadtratskandidat Ernst Zülle. Er sei ein Macher, einer der weiss was er will und verfüge über einen enormen Erfahrungsschatz. Ob im Gemeinderat oder auch beruflich, sein Verhandlungsgeschick aber auch seine Durchsetzungskraft wären für unsere Exekutive sehr wertvoll. Dufner appellierte die Versammlungsteilnehmer Ernst Zülle tatkräftig zu unterstützen.
Kontinuität bei den Vorstandswahlen
Präsident Ernst Zülle, Vize-Präsident Alfredo Sanfilippo, Fraktionschef Thomas Dufner, Kassier Elmar Raschle, Aktuar Walter Schmid, Michael Dörflinger, Josef Bieri, Toni Waltisberger und Franziska Lio (letztere Vertreter der Schulbehörde) wurden einstimmig wiedergewählt.
Für den ausscheidenden ehemaligen Gemeinderat, Ernst Thomas, wurde die neue Gemeinderätin, Ramona Zülle, in den Vorstand gewählt. Ebenfalls wurden die Revisoren Marie Antoniette Klevenz und Marco Tosi bestätigt.
Ernst Thoma wurde im Anschluss für seine zwölfjährige Amtstätigkeit als Gemeinderat und Vorstand vom Präsidenten Ernst Zülle für seinen Einsatz gewürdigt.
Von 22 Anwesenden haben 13 eine „Parole beschlossen“. Die Veranstaltung war immerhin als „Jahresversammlung“ ausgeschrieben. Die Frage ist nun, warum nur 22 ihr Interesse daran bekundeten, respektive wie weit letztlich die Zahl 13 für eine politische Gruppierung „repräsentativ“ sein kann. Es liegt nun an den restlichen Parteisympathisanten, sich einmal persönlich der Sache anzunehmen und sich „sachkundiger“ zu machen. Dazu besteht jederzeit Gelegenheit. Natürlich auch die Freiheit, nicht der gleichen Meinung zu sein, wie die 13. Vielleicht lässt sich da noch eine ganz andere Relevanz zum Projekt erkennbar machen. Die Gedanken sind frei (sagte bereits Heinrich Heine).