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Ausstellung «Erdreich – Die Wurzeln des Himmels»

Überlingen – Vom Sonntag 3. August bis 31. August zeigt Simone Fezer ihre Glaskunst.

Simone Fezer wurde 1976 in Waiblingen bei Stuttgart geboren. Die Künstlerin studierte an Kunstschulen im In- und Ausland, unter anderem in den USA und in Italien. Die Schwerpunkte ihrer künstlerischen und handwerklichen Ausbildung lagen in den Bereichen Holz, Metall, Druck und Malerei. Später lernte sie bei namhaften internationalen Künstlern Glas in allen Variationen zu bearbeiten, (Glasguss, Glasblasen sowie Glasmalerei und «Pâte de Verre») und begann, es als Element in Mixed-Media Skulpturen und Installationen einzusetzen.

Simone Fezer beteiligt sich an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in den USA, Spanien, Deutschland, Tschechien und Dänemark. Im Jahr 2003 erhielt sie ein Ehrendiplom in Düsseldorf (Jutta Cuny Franz Memorial Award). 2008 den 1. Preis der Ausstellung GLASPLASTIK UND GARTEN und 2009 war sie Preisträgerin der Ausstellung «Gläserne Gärten» in Frauenau. Des Weiteren nahm sie 2013 den 1. Glaspreis der Stadt Hadamar in Empfang.

(Bild: zvg)

(Bild: zvg)

Simone Fezer geniesst beim «Glasmachen» die Unmittelbarkeit und Intensität, die Eleganz des Fliessens in der Bewegung. Es könne nichts erzwungen werden, man müsse die Hingabe sanft, aber bestimmt leiten. Sie erlebt während des Arbeitsprozesses die Faszination eines archaischen Handwerks und eine durchaus ursprüngliche Kraft. «Der Ofen erzeugt ein tiefes Dröhnen und das Glas ist wie Magma in den Tiefen der Erde –sehr stark, sehr feurig», dennoch korrespondiere das Fliessen mit dem Element des Wassers, und im erkalteten Zustand sei Glas sowohl metaphorisch als tatsächlich ein Lichtträger und Transmitter, ebenso wie eine reflektierende Fläche. Glitzernd und Glänzend und doch fragil, symbolisiert Glas durch seine historische Verwendung für sie und den Betrachter doch auch immer ein Gefäss, ein Fenster nach aussen und nach innen. Sie bezieht ihre Inspiration aus Mythen, Geschichten und religiösen Allegorien, formal angelehnt an botanische und biologische Assoziationen, und möchte die Menschen auffordern ihre Arbeiten nicht nur mit den Augen, sondern mit dem Herzen zu sehen.

In der Galerie Gunzoburg werden klare gläserne Röhren den Raum in einer Installation ohne erkennbaren Anfang oder Ende durchziehen. Erstehend aus und übergehend in einerseits gefiederte Leichtigkeit winden sie sich auf dem Weg durch das beinahe wörtlich umgesetzte «im Fleische sein « und dann im Grünen wachsen wieder dem Licht zustreben, -oder aus ihm zu erwachsen. Daneben werden korrespondierende Einzelarbeiten in Glas und Mixed Media gezeigt. Stücke voller Ambiguität in Material und Symbolik, in denen, wie im gesamten «Erdreich», das dem menschlichen Dasein inhärente Streben nach Erkennen und Erkenntnis thematisiert wird. Von den Mythen der Völker dieser Erde inspirierte, assoziative Reflektion über die Stationen der Reise durch diese Welt, feiert diese Ausstellung in lauten und leisen Bilder das Fest des üppigen, prallen Lebens, in Freude und Leid, Zorn und Liebe, Schmerz und Verstehen voller Überschwang Teil zu sein im Wunder des Wachsens und Wandels.

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