Anspruchsvolle Ausbildung zum Polizisten
Kreuzlingen – Wer im Thurgau Polizistin oder Polizist werden will, muss geistig und körperlich fit sein. Die Kantonspolizei Thurgau sucht deshalb ihren Nachwuchs sorgfältig aus. Seit diesem Jahr ist ein neues Aufnahmeverfahren in Kraft, das in der ganzen Ostschweiz einheitlich angewendet wird.
Ganz am Anfang einer jeden Polizeikarriere steht das Auswahlverfahren zur Polizeischule. Um im Thurgau zugelassen zu werden, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Beispielsweise
sind Schweizer Bürgerrecht, eine abgeschlossene Berufslehre oder Matura, ein guter Leumund
sowie ein Führerausweis Pflicht. Dies wurde an einem Medientermin am Donnerstag in Kreuzlingen erläutert.
Neu kommt ab diesem Jahr ein zweiteiliger Eignungstest dazu. «Im Sporttest gilt es, einen
Parcours mit verschiedenen Elementen erfolgreich zu bewältigen», erklärt Albert Walzthöny,
Dienstchef Aus- und Weiterbildung bei der Kantonspolizei Thurgau. In einem weiteren Test
werden theoretische und intellektuelle Fähigkeiten geprüft.
Identischer Eignungstest
Dieser Eignungstest wird in allen Korps des Ostschweizer Polizeikonkordats identisch
durchgeführt. Das hat den Vorteil, dass sich die Bewerberinnen und Bewerber nach einem
erfolgreichen Abschluss in der ganzen Ostschweiz bewerben können. Wenn dann weitere
Schritte wie persönliche Gespräche und eine ärztliche Untersuchung absolviert sind, werden im
Thurgau bis zu 20 Aspirantinnen und Aspiranten in die einjährige Polizeischule aufgenommen.
Das Unterrichtsprogramm an der Polizeischule Ostschweiz in Amriswil ist anspruchsvoll. Rund
1400 Lektionen in 65 Fächern wie Strafrechtskunde, Rapportlehre oder Verkehrstechnik stehen
auf dem Stundenplan. Dazu kommen allgemeinbildende Fächer. Dabei wird auf viel
Praxisbezug Wert gelegt, so müssen die Aspirantinnen und Aspiranten beispielsweise schon
nach kurzer Zeit auf einer grossen Kreuzung alleine den Verkehr regeln. In die Ausbildung
integriert ist zudem ein dreimonatiges Praktikum beim Aussendienst oder der Verkehrspolizei
der Kantonspolizei Thurgau.
Lernen geht weiter
Wer am Schluss der Ausbildung die Eidgenössische Berufsprüfung besteht, wird an der
Brevetierungsfeier vereidigt und offiziell ins Korps aufgenommen. Damit ist das Lernen aber
nicht abgeschlossen, ganz im Gegenteil, betont Albert Walzthöny. «Für Polizistinnen und
Polizisten sind Aus- und Weiterbildung sowie regelmässige Trainings Pflicht. So ist
sichergestellt, dass sie in jeder Situation über das nötige Rüstzeug für diesen anspruchsvollen
und abwechslungsreichen Beruf verfügen.»
Über die Ausbidung und Arbeit der Kantonspolizei Thurgau berichten wir in unserer Printausgabe vom 15. August ausführlich.