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37 Millionen verschwinden im Schuldensog

Kreuzlingen – Jetzt bekommen auch die Gegner des Schwimmhallen-Projekts Gesicht und Stimme: Am Montag hat das Überparteiliche Komitee «Nein zur Schwimmhalle» erstmals über seine Argumente informiert.

Mit diesem Flyer argumentieren die Schwimmbad-Gegner. (Bild: tm)

Mit diesem Flyer argumentieren die Schwimmbad-Gegner. (Bild: tm)

Die Vertreter kommen vor allem aus dem bürgerlichen Politlager und dem Unternehmertum in Kreuzlingen. Sie betrachten das Projekt als überdimensioniert: «Ein gigantisches Schwimm- und Freizeitbad für 37 Millionen Franken ist zu teuer.» Kritisiert werden unter anderem der Kostensprung von 17 auf jetzt 37 Millionen, Folge- und Betriebskosten in bislang unbekannter Höhe und eine Steuererhöhung. Diese würde vor allem Kreuzlinger Betriebe treffen und zulasten des Wirtschaftsstandortes gehen.

Mehr zu diesem Thema am Freitag in unserer Printausgabe.

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6 thoughts on “37 Millionen verschwinden im Schuldensog

  1. Bruno Neidhart

    Man kann „gegen Etwas“ sein, aber auch „für Etwas“. So einfach ist das im demokratischen Diskurs. Zum Glück! „Gegen Etwas“ zeigt sich nun hier eine Allianz, die von der SVP angeführt wird (zu erwarten), über den (diffusen) Begriff „aus dem bürgerlichen Politlager“ führt, und bis hin zum „Unternehmertum“ (wie breit das auch interpretiert wird) reichen soll. Ja selbst die Sportfischerei mischt mit („Wasser“ hier als Motivation?). Nun: Der Kreuzlinger Jugend, der – in die Zukunft gedacht – etwas gegeben werden soll, das vom wichtigen, allgemeinen Schulsport bis hin zum ambitionierten Jugend-Leistungs- (Vereins-) Sport reicht, also eine aktivierende, ganzjährige, gesundheitsfördernde Einrichtung erstellt bekommen soll, ist besonders aufgefordert, sich in der Causa „Neues Schwimmbad Egelsee“ Gedanken zu machen. Ebenso eine Vertiefung wert ist die Frage, welche gesunden Freizeitaktivitäten, bis hin zu balneologisch/medizinisch inspirierten Sonderangeboten (Sauna, Wellness, Senioren, u.a.), der Bevölkerung der Stadt – und der näheren und weiteren Umgebung – ganzjährig zur Verfügung stehen soll. Und dann ist da noch die „Sportstadt Kreuzlingen“. Kann mit dieser Anlage die Profilierung verstärkt werden, um diesem „Titel“ (besonders auch durch die sportlichen/organisatorischen Aktivitäten des SC) noch mehr Realität zu verschaffen? Ist es im Interesse der Stadt, sich auf diese Art allgemein verstärkt „ins Bild setzen“ zu wollen, sich medial präsenter zu zeigen – regional, national, gar international? Ist „Mut“ eine „Qualität“ für die Standortfrage? Schaffen vergleichbare Städte, zum Beispiel Wil oder Uster mit ihren derzeit im Bau befindlichen, umfassenden Sportanlagen an einem zweifelhaften, gesellschaftsrelevanten Ziel? Oder wird bei ihnen „Stadtzukunft“ und „attraktive Region“ einfach anders repräsentiert? Reichen die Aktivitäten aus, die unsere Nachbarstadt Ko. diesbezüglich „uns vor die Füsse legt“? Oder ist in Kr. eine grössere städtische Eigenheit wünschenswert? Sicher ist nur: Mit einem simplen, plakativen „Nein“, um was es auch immer geht , wird „Zukunft“ nie angesprochen. Weder in Kreuzlingen, noch in der Region, noch darüber hinaus.

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    1. Bruno Neidhart

      Ich hatte nicht die Absicht, Ihnen den Kopf zu verdrehen, Herr Anderegg. Vielleicht wollte es Ihnen einfach „nicht in den Kopf “ und schwirrt noch immer umher. Nochmals lesen?

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  2. schiesser

    Herr Neidhart, es ist ja nicht so, dass Kreuzlingen bisher kein Bad hätte, das „vom wichtigen, allgemeinen Schulsport bis hin zum ambitionierten Jugend-Leistungs- (Vereins-) Sport“ keine „aktivierende, ganzjährige, gesundheitsfördernde Einrichtung“ hätte. Das Hallenbad Egelsee besteht bereits. Ganz abgesehen davon, dass es im Sommer auch noch ein Freibad gibt und weitere vier Hallenbäder (und noch viel mehr Freibäder) in etwa 20 Minuten Auto-Distanz liegen (Frauenfeld, Weinfelden, 2x Konstanz). Kreuzlingen will ja vor allem viel Geld für ein Hallenbad mit 50-Meter-Becken ausgeben. Und da sollte man sich eben schon fragen, ob man dafür eine Steuererhöhung in Kauf nehmen will. Internationale Wettkämpfe sind damit nämlich noch nicht möglich. Da werden zusätzliche Einrichtungen gefordert wie Einschwimmbecken, Sprungturm etc. Für nationale Wettkämpfe gibt es in der Schweiz bereits mindestens 7 Hallenbäder mit 50-Meter-Bescken und weitere zwei Freibäder, die ihre 50-Meter-Becken im Winter bei Traglufthallen zu Indoor-Becken machen. Vier der sieben Bäder stehen zudem im Kanton Zürich – eines davon in Winterthur – und sind somit von Kreuzlingen aus für Leistungsschwimmer durchaus erreichbar. Das gilt auch für Wasserballer. Natürlich ist es für die schöner, daheim trainieren und auch Turniere spielen zu können. Aber kann und will sich eine 20’000-Einwohner-Stadt den Luxus leisten, für eine Randsportart ein derart teures Bauwerk (auch im Unterhalt teuer) zu erstellen? Und was lässt sich die Stadt dann ideale Trainingsmöglichkeiten für andere Randsportarten kosten und um wieviel müssen dafür die Steuern erhöht werden? Das kannman sich alles fragen, auch wenn mankein SVP-Mitglied ist und sonst mit dieser Partei nichts am Hut hat.

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    1. Bruno Neidhart

      Sie deuten an, lieber Herr (oder liebe Frau) Schiesser, dass „Kreuzlingen“, die Bevölkerung also, von jung bis alt, ja reisen könne, um ganzjährig aktiv zu sein, was „Schwimmen“ (ganz allgemein) betrifft. Das ist wohl dann notwendig, wenn das bestehende, kleine „Egelsee“ nicht mehr ausreicht, um genügend Fläche für die vielen Bedürfnisse, Freizeit, Sport, Gesundheit, ganzjährig zur Verfügung stellen zu können. Ihr Fokus ist, warum auch immer, übrigens erkennbar auf den hiesigen „Schwimmklub“ gerichtet. Ich lasse das mal so stehen. Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, deute ich nochmals (möglichst neutral!) an, in welche Richtung das Projekt ausgearbeitet wurde, lese ich die genaue Begründung und sehe mir die darauf folgende Planung konkret an: Schule, Freizeit, Vereins- (Leistungs-) Sport, Gesundheit allgemein, für jung bis alt. Wenn Sie nun feststellen, dass auf Dauer alles bestens bereits vorhanden sei, in der Stadt, im näheren und weiten Umkreis, um die hier spezifisch angesprochenen gesellschaftlichen Belange zu berücksichtigen, so ist dies, als einzelne Meinung, ebenso falsch, wie richtig, so wie auch die Befürworter des Projekts ihre Argumentation in den Raum stellen. Jede Aufgabe, die von einem Gemeinwesen angepeilt wird, unterliegt aber (sollte unterliegen!) nicht nur einer finanziellen Beurteilung, sondern eben auch einer Beurteilung der Wertigkeit für die Gesellschaft als Ganzes. Es ist das, was ich geschrieben habe. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Was der einzelne Leser daraus macht, sei ihm überlassen. Insofern sind auch ihre persönlichen Überlegungen geeignet, entsprechend reflektieren zu können. Das ist gut so. Nur: „Randsportart“, wie sie vermerken, ist „Schwimmen an sich“ natürlich nicht. Es ist gesellschaftsrelevant – wie das Wandern oder Radfahren!

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      1. schiesser

        „Schwimmen“ ist natürlich keine Randsportart – das wurde auch nirgends behauptet. Aber Wasserball ist eine Randsportart. Zum Schwimmen hat in Kreuzlingen bisher auch kein Hallenbad mit einer 50-Meter-Bahn gefehlt. Da gibt’s vielfältige Möglichkeiten – vom See und „Hörnli“ im Sommer bis hin zum Egelsee und den Hallenbädern der näheren Umgebung zuz jeder Jahreszeit. Wünschen kann man sich natürlich Vieles. Die Frage ist nur, ob man es sich leisten kann bzw. leisten will. Ob man dafür eine Steuererhöhung in Kauf nehmen will – vor allem im Hinblick auf den auch noch geplanten Bau eines neuen Stadthauses – ist eine persönliche und eine politische Entscheidung. Politisch wird die Frage ja deshalb, weil man durch die anfallenden Kosten bzw. Schulden den finanziellen Spielraum der Stadt auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hinaus stark einschränken wird. Ob das die Mehrheit der Kreuzlinger Stimmberechtigten (die ja leider nicht identisch ist, mit der Mehrheit der Kreuzlinger Einwohner) will, wird sie ja per Abstimmungen entscheiden. .

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