/// Rubrik: Leserbriefe

Alte Häuser und Französisch

Ermatingen – Mit dem Zurückbinden der Denkmalpflege und dem Verbannen des Französischen aus der Primarschule hat der Grosse Rat das Ende der Sommerferien mit zwei Paukenschlägen verkündet. (Peter Dransfeld, Kantonsrat SP, Ermatingen)

Zwei Schläge, so unterschiedlich die Themen auch sind, die die Kultur unseres Zusammenlebens treffen. Im einen Fall den Respekt gegenüber historischen Bauten und im anderen Fall den Respekt gegenüber einer Landessprache.

Diesen Paukenschlägen lag wohl viel Unmut zugrunde: Unmut von Gemeindevertretern und Bauwilligen gegenüber Denkmalpflegern, die ihre Anliegen allzu theoretisch und praxisfern vertreten und Unmut über die Bildungsbürokratie, die unsere Lehrerschaft stets mit neuen Reförmchen beglückt.

Wir haben die Entscheide der Ratsmehrheit zu respektieren. Und zu hoffen, dass die Güter, um die es geht, nicht ganz unter die Räder kommen; dass sich der Schutz unserer historischen Bauten auch in Zukunft durch vernünftige Bauherren, Handwerker, Planer und Behörden mit Sachverstand und Fingerspitzengefühl gegenüber kurzsichtigen Nützlichkeitsbetrachtungen durchzusetzen vermag. Und dass französische Sprache und Kultur trotz wachsender Bedeutung des Englischen ihren verdienten Platz in unserer Schule behalten.

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