Ab morgen gibt’s feinsten Jazz!
Kreuzlingen – Von Donnerstag, 28. August, bis Sonntag, 31. August, findet die achte Kreuzlinger Jazzmeile statt. Dieses Jahr müssen Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre keinen Eintritt bezahlen. So soll der Besuch des viertägigen Musikevents für Familien attraktiver werden. Mit Rock’n’Roll, Rockabilly, Gangster Blues, Funk und Soul hat sich das Spektrum der dargebotenen Musik deutlich erweitert.

Sie machen das Ganze erst möglich: Die Mitglieder vom OK des Clubs Jazzmeile mit ihrem Präsidenten Harry Tschumy (3.v.l.). (Bilder: sb)
Die JazzMeile startet am kommenden Donnerstag und bietet erneut ein pralles musikalisches Programm an. Rund 30 Bands werden an vier Tagen nicht nur die Bühnen am Kreuzlinger Boulevard, sondern auch zahlreiche weitere Lokalitäten im Umkreis von wenigen Kilometern beschallen. Dafür 20 Franken in Form des JazzMeilen-Buttons auszugeben, sollte eigentlich Ehrensache sein. «Ist es auch für die meisten», weiss Eckbert Bohner, der für den Verkauf zuständig ist. «Viele kaufen Buttons aus Solidarität.» Dennoch gebe es in jedem Jahr schwarze Schafe. «Das ist unverschämt», findet Bohner, der sich in solchen Fällen nicht scheut, die Frevler auf ihr Fehlverhalten anzusprechen. «Eintrittskontrollen wird es aber weiterhin nicht geben.»
Familienfreundliche JazzMeile
So schneidet das Preis-Leistungs-Verhältnis der JazzMeile auch in diesem Jahr im Vergleich mit ähnlichen Musikfesten in der Region, etwa dem Jazz Downtown in Konstanz, besser ab. Dazu trägt auch die einzige Neuerung bei der Preisgestaltung bei: Um das Festival für Familien attraktiver zu machen, müssen sich Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre keinen Button anstecken. «Wir sind familienfreundlich», erklärt Harry Tschumy, Vizepräsident des Clubs Jazzmeile. «Denn wir wollen auch kommende Generationen für Jazzmusik begeistern.»
Buttons kaufen!

Gaben eine kleine Kostprobe ihres Könnens: Die Musiker um JazzMeilen-Vizepräsident Kurt Lauer (2.v.l.). (Bild: sb)tet
Neben der Solidarität der Besucher finanziert sich das viertägige Musikevent durch Sponsoren – und ausgerechnet in diesem Bereich mussten die Verantwortlichen drei Monate vor dem ersten Ton eine Hiobsbotschaft vernehmen: «Unser Hauptsponsor sprang ab», berichtet Tschumy. «Doch mit grossem Einsatz gelang es unserem Vorstand, mit der Implenia einen neuen Hauptsponsor zu finden.» Jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen, doch nach den Turbulenzen im Vorfeld macht sich der Präsident deswegen keine grossen Sorgen: «Auch für schlechte Witterung haben wir vorgesorgt.»
Neue Bands, höheres Niveau …
Frischen Wind in die Programmgestaltung brachte indessen das neue Vorstandsmitglied Raphael Brunschweiler. Obwohl er Harry Tschumy schon im vergangenen Jahr dabei unterstützte, «junge» Musik auf die Kreuzlinger Bühnen zu bringen, ist er erst seit diesem Jahr offiziell im Vorstand als musikalischer Leiter tätig. Sein Einsatz macht sich zum einen in der breiteren Vielfalt bemerkbar: Von Rock’n’Roll und Rockabilly, über Blues und Gangster Blues bis zu Funk, Soul und Groove Jazz hat sich das Spektrum der dargebotenen Musik nochmals gegenüber vergangenen Jahren erweitert. Aber nicht nur: Als Student des Jazz und Bandleader der Funk-Formation «Gaptones» (diese treten übrigens auch auf) hat der junge Musiker ein feines Ohr für hochkarätigen Jazz, sodass der Vize-Präsident nur loben kann: «Das Niveau der JazzMeile wird immer weiter angehoben.»
… und neue Bühnen
Unter den auftretenden Musikgruppen lassen sich deswegen neue Perlen finden. Besonders hervorzuheben sei am Donnerstagabend die Formation Hans Feigenwinter ZINC, erklärt Raphael Brunschweiler: «Ein ungewöhnliches Trio mit Klavier und zwei Bläsern.» Die Band spielt ab 20 Uhr auf Schloss Brunegg. Aber auch neue Veranstaltungsorte konnten hinzugewonnen werden wie die PublicBar in Tägerwilen. Dabei gehört der Donnerstagabend nicht mehr nur wie gewohnt den Lokalen, die etwas ausserhalb des Zentrums liegen: Auch in der Musikschule wird gejazzt, um 19 Uhr spielt dort die St. Frommer SaxExplosion.
Auf Wunsch der Gastronomen wird der Boulevard für die JazzMeile bereits ab Freitagabend gesperrt, berichtet Tschumy. Begonnen wird jedoch mit der traditionellen Eröffnung durch Stadtammann Andreas Netzle und den Tägerwiler Gemeindeammann Markus Thalmann beim Tabakgeschäft von Urs Portmann an der Konstanzerstrasse 6 – eine «Veranstaltung in der Veranstaltung», die wohl auch in diesem Jahr allerlei Prominenz aus Politik und Wirtschaft anziehen wird. «Und eine gratis Bratwurst gibt es ausserdem», verrät Tschumy. Von 19 Uhr bis 22 Uhr werden dann verschiedene Formationen auf den Bühnen des Boulvards und der beim Restaurant Seegarten zu hören sein.
Sogar ein Rapper ist dabei
Das volle Programm nicht nur für Jazz-Liebhaber bietet dann der Samstag. Von zehn Uhr morgens bis Mitternacht steht der Boulevard ganz im Zeichen der JazzMeile. Zu den Highlights zählt Tschumy den Auftritt des Dani Felber Jazz Quartetts (mit Sängerin aus Paris eigentlich zu fünft) auf der Lichtschein Bühne um 20.30 Uhr. Brunschweiler hebt besonders die Formation Starch hervor, welche auf der Premium Informatik Stage Funk und Soul zum besten geben und als Special-Guest den Basler Mundart-Rapper Black Tiger dabei haben wird.
Rahmenprogramm tönt gut
Nicht zu vergessen: Das umfangreiche Rahmenprogramm: Es beinhaltet unter anderem den Besuch des Harley Clubs Wine Vally im Corso ab 14 Uhr (Tschumy: «Die werden einen ganz anderen Sound machen»), die ASC Oldtimer Parade (ab 16 Uhr) oder eine Jam-Session in der FAX-Bar (ab 17 Uhr).
Am Sonntag heisst es wieder JazzMeile am See, wenn am SeeCafé Gottlieben, bei den Restaurants Fischerhaus und Seegarten, in der Alti Badi oder der Bodensee-Arena verschiedene Musikgruppen zu verschiedenen Zeiten auftreten (von 11 bis 15 Uhr).
Das komplette Programm der JazzMeile 2014 ist zu finden unter www.jazzmeile.ch.