Drei Stühle, eine Meinung
Kreuzlingen – Es herrschte grosse Einigkeit an der Podiumsdiskussion der drei Stadtratskandidaten. Einzig bei ihren Visionen zu Kreuzlingen gab es unterschiedliche Vorstellungen.

Ernst Zülle (l.), Barbara Jäggi-Gretler (2.v.l.) und Thomas Beringer sprachen unter der Leitung von Martina Eggenberger Lenz über ihre Qualifikationen und Ideen für den Stadtratssitz. (Bild: ek)
«Da bin ich eigentlich gleicher Meinung» war der wohl am häufigsten benutzte Satz der drei Anwärter auf den frei werdenden Stadtratsitz von Michael Dörflinger. Thomas Beringer (EVP), Barbara Jäggi-Gretler (FDP) und Ernst Zülle (CVP) standen der Gesprächsleiterin Martina Eggenberger Lenz und den zahlreich erschienen Bürgern Rede und Antwort, warum sie Stadtrat werden möchten und was sie mit diesem Amt verändern würden. Beringer versuchte dabei mit seiner Tätigkeit als Detailist am Boulevard und in der Primarschulbehörde zu punkten. Jäggi-Gretler stellte vor allem ihre Gewerbe- und Managementerfahrung in den Vordergrund und Ernst Zülle spielte seine Erfahrung als Gemeinderat und Gewerkschaftssekräter der SYNA aus.
Vision Seepromenade
Das frei werdende Baudepartement warf denn auch viele bauliche Fragen auf. So sprachen sich alle drei klar für die Schwimmhalle aus, sehen eine Verkehrsberuhigung des Boulevards als unumgänglich und auch die Forderungen nach einem neuen Stadthaus als berechtigt an.
Erst als Beringer den Vorschlag brachte, die Seeuferpromenade in ein Dörfchen mit Hotellerie, Wohnungen und Gewerbe zu verwandeln, stiess er auf Widerstand der anderen beiden Kandidaten. Jäggi-Gretler möchte die Lebensqualität in Kreuzlingen um jeden Preis erhalten und das Gewerbe lieber im Zentrum ausbauen, und auch Zülle fände es «Sünd und schad» das Seeufer zu verbetonieren.