Klares Ja zur Mehrzweckhalle
Kemmental – Mit klarem Ergebnis gaben die Stimmberechtigten von Volksschulgemeinde (VSG) und Politischer Gemeinde (PG) Kemmental am Donnerstagabend grünes Licht für ihr Acht-Millionen-Projekt: die Mehrzweckhalle Alterswilen.
158 ja gegenüber 37 Nein bei der VSG, 145 Ja gegenüber 33 Nein bei der PG – so lautete das Traumergebnis der Kemmentaler beim grossen Showdown. Rasch aber ausführlich war den zahlreich erschienenen Stimmberechtigten beider Körperschaften zuvor das Projekt präsentiert worden. Es war ihnen jedoch anzumerken, dass sie sich schon im Vorfeld informiert hatten. Wohl auch deswegen hatte der gekonnte Auftritt von Schulpräsidentin Isabelle Wepfer, Gemeindeammann Walter Marty, Architekt Volker Bienert und Josef Knill, dem Präsidenten der Planungskommission, so gut wie keine Fragen offen gelassen.
«Keine Steuererhöhung beabsichtigt»
Jeweils vier Millionen Franken genehmigten VSG und PG für den Bau und die Planung der neuen Mehrzweckhalle, ebenso die Betriebskosten, welche sich auf jährlich rund 140000 Franken für die VSG und 192500 Franken für die PG belaufen. Kosten, die Gemeindeammann Marty als «tragbar» bezeichnete. An die wenigen Zweifler gerichtet sagte er: «Es besteht keine Absicht, wegen diesen Ausgaben die Steuern zu erhöhen.»
Kritik gab es an der ausserordentlichen Versammlung nur ganz leise zu hören: Es sei zwar ein «optimales Projekt», aber «wir lassen es uns in den nächsten Jahren auch sehr viel kosten», hatte ein Stimmberechtigter vor der Entscheidung gemahnt und dafür vereinzelten Applaus erhalten. Es handele sich nicht um die «Mini-», auch nicht die «Midi-», sondern die «Maxi-Version» und da müsse man sich schon fragen, ob eine günstigere Lösung nicht die bessere sei, fand der Mann. Es gebe schliesslich auch Vereine, welche die Halle niemals benutzen werden.
«Eine Halle für alle!»
Nicht nur an dieser Stelle fielen Parallelen zum laufenden Abstimmungskampf in Kreuzlingen auf. Vor allem die Werbeslogans, die auf den von den Behörden beider Körperschaften gemeinsam verteilten Flyern standen, fielen durch eine gewisse Ähnlichkeit auf: «Eine Halle für alle!» hiess es beispielsweise, Aussagen wie «Investition in die Zukunft», «Chance für die ganze Region» und «Projekt für Generationen» waren zu lesen.
Das Kemmental macht’s vor
In Kreuzlingen dürften sich die Befürworter einer neuen Schwimmhalle indes nach einem ähnlich klaren Ergebnis sehnen, wenn es hier am 28. September zum grossen Finale kommt. Im Kemmental blies der Regierung allerdings auch kein so starker Gegenwind um die Nase, wie ihn hier vor Ort das Nein-Komitee entfacht.