Schwimmhallengegner besitzen hellseherische Fähigkeiten
Kreuzlingen – Sachliche Gründe, die gegen die geplante Schwimmhalle sprechen, kamen von den Gegnern bis jetzt praktisch keine! Es geht den Gegnern der Schwimmhalle schon lange nicht mehr um die Schwimmhalle sondern nur darum die Steuern in Kreuzlingen zu senken. (Daniel Moos, Gemeinderat, Freie Liste)
Dies kommt aus den zahlreichen Leserzuschriften der Gegnerschaft klar zum Ausdruck. Auch scheint für die Gegner bei der Annahme der Schwimmhalle eine Steuererhöhung so sicher wie das Amen in der Kirche zu sein. Die Gegnerschaft scheint diesbezüglich hellseherische Fähigkeiten zu besitzen, da diese das Resultat eines möglichen Volksentscheids einer Steuererhöhung bereits kennt.
In diesem Zusammenhang sollte aus meiner Sicht erwähnt werden, dass über eine Steuererhöhung bzw. -senkung nur das Stimmvolk befinden kann – also Sie, liebe Stimmbürgerinnen und Stimmbürger, und sonst niemand! Der Stadtrat kann eine Steuererhöhung bzw. -senkung beim Stimmvolk beantragen, der Gemeinderat kann eine Empfehlung dazu abgeben und der Stimmbürger entscheidet letztendlich.
Ich lasse mich durch die Angstkampagne der Gegner nicht beeindrucken und lade sie ein, diesem für Kreuzlingen bedeutenden und weitsichtigen Projekt ihre Stimme zu geben.
Die hellseherischen Fähigkeiten sind im Ja- und Nein-Lager etwa gleich verteilt. Während die einen davon ausgehen, dass die Kosten für das neue Hallenbad sowie dessen Unterhakt mittelfristig die finanziellen Möglichkeiten der Stadt überschreitet, betonen die Befürworter immer wieder, man könne, ja, man müsse sich das geradezu leisten. Und der Stadtrat korrigiert dazu den Finanzplan nach oben. Genau genommen, vermuten beide Lager nur etwas – denn niemand kann sicher voraussagen, ob die Konjunktur – und damit die Steuereinnahmen – gleich gut bleiben wird und/oder ob weiterhin so viele gute Steuerzahler nach Kreuzlingen ziehen werden wie bisher.
Und selbstverständlich entscheiden die Stimmberechtigten über die Höhe des Steuerfusses. Leider nicht alle Steuerzahlerinnen und Steuerzahler in Kreuzlingen – das wären ja bedeutend mehr und es wäre auch bedeutend demokratischer (wenn schon alle zahlen, sollten doch auch alle „befehlen“ dürfen).
Tatsächlich, Herr Schiesser: Die „Wahrheit“ liegt bekanntlich immer in der Mitte (sofern es sie überhaupt gibt!). Und so wäre denn die Kreuzlinger Angelegenheit um den Bau einer zusätzlichen Schwimmhalle eher mit Begriffen, wie „Mut“, respektive „Verzweiflung“ zu verbinden – je nach Auslegung eines persönlichen „Wahrheitsbegriffs“. So kompliziert kann eine Abstimmung sein. Oder ist sie ganz einfach?
Hellseherei oder nicht: Die Schwimmhalle kostet uns 6 Steuerprozente. Das bedeutet: Entweder haben wir eine Schwimmhalle, die uns jedes Jahr 6 Steuerprozenten kostet (auf welchem Steuerfussniveau auch immer) oder eben nicht. Manchmal ist es halt in der Tat so einfach. Und ich glaube man darf die Meinung vertreten, dass 6 Steuerprozente für eine einzige Infrastrukturbaute, die gesetzlch nicht notwendig, sondern „nice to have“ ist, unangebracht ist. Diese Baute passt in seinen Dimensionen nicht zu unserer Stadt.