Akademischer Schabernack – zum Lehrplan 21
Leserbrief – Wer weiss, vielleicht regen wir uns unnötig auf wegen des Lehrplans, der künftig den Rahmen für den Unterricht an Deutschschweizer Volksschulen bestimmen soll. Vernünftige Lehrerinnen und Lehrer werden den ihn wohl getrost im Büchergestell lagern und unsere Kinder auch künftig mit Herz und Verstand so aufs Leben vorbereiten, wie sie es bisher erfolgreich getan haben. (Peter Dransfeld, Kantonsrat SP, Ermatingen)
Leider ist der Lehrplan aber kein akademischer Schabernack, sondern durchaus ernst gemeint, was uns doch etwas besorgen muss: Die Chance, den Bildungsartikel kurz, verständlich und menschennah umzusetzen, wurde verspielt, die gestelzten, altklugen und belehrenden Formulierungen und das Gefasel von Kompetenzen auf 557 Seiten lassen befürchten, dass die Verfasser andere Talente haben als das klare Vermitteln von wesentlichen Dingen. Obwohl es in der Schule eigentlich darum ginge.
Umso tröstlicher, dass Lehrer und ihre Verbände Kritik gewagt haben und schliesslich auch der Regierungsrat einen Marschhalt beschlossen hat. So dürfen wir hoffen, dass es in der Überarbeitung gelingt, den Lehrplan zu erden, ihn herunterzuholen von den trüben Wolken akademischer Didaktik auf den Boden des richtigen Lebens. Also dorthin, wo die Schule stattfindet