Im Gedenken an Toni Fischer
Bottighofen. Am 8. Oktober 2014 ist Toni Fischer im 80. Lebensjahr von uns gegangen. Er hat sein Wirken, sei es in der Familie oder in der Öffentlichkeit stets als Dienst an der Gemeinschaft verstanden. (C. Ruch, Bottighofen)
Toni wurde am 29. März 1935 in Galgenen geboren. Als Zweitältester verbrachte er mit seinen zehn Geschwistern eine entbehrungsreiche, aber glückliche Jugendzeit. Im Jahre 1957 trat er dem Grenzwachtkorps bei und ein Jahr später verheiratete er sich mit Trini Rhyner, einer in Elm gebürtigen Glarnerin. Das frisch vermählte Ehepaar liess sich anfänglich in Kreuzlingen nieder. Seinen zwei Töchtern Silvia, Brigitta und seinem Sohn Peter war er stets ein vorbildlicher, guter Familienvater. Im 1964 zog Toni mit seiner Familie nach Bottighofen ins Zollhaus am Mühligässli. Dort fühlte er sich wohl und wohnte darin bis zu seinem Todestag.
Im Dorf so richtig Fuss gefasst, trat Toni Fischer bald einmal der Feldschützengesellschaft Bottighofen bei. Am 26. Februar 1983 wählte die Generalversammlung Toni Fischer zum Präsidenten. Der Verein hatte grosses Glück, dass der rechte Mann zur rechten Zeit das Ruder übernahm, denn im selben Jahr bewilligte die Gemeinde einen Kredit zum Bau eines neuen Schützenhauses im Liebburgtobel. Toni, als Mitglied der Baukommission, setzte sich mit allen Kräften für ein gut funktionsfähiges Schützenhaus und für eine heimelige Schützenstube ein.
Er freute sich sehr, als am 26. März 1986 der erste Schuss im neuen Schützenhaus fiel. Das Standweihschiessen im Jahre 1987 war für Toni ein Höhepunkt, das seiner Seele wohl bekam. Zusammen mit seiner Frau Trini, die damals als Schützenwirtin amtete, war er für das leibliche und gesellschaftliche Wohl der Schützen besorgt.
An der Generalversammlung 1994 legte Toni sein Amt als Präsident nieder. Mit grossem Bedauern aber auch mit Verständnis nahm die Versammlung Tonis Entscheid zur Kenntnis. In Anerkennung seiner grossen Verdienste wurde er zum Ehrenpräsidenten der Schützengesellschaft gewählt. Doch die Entlastung für Toni war nicht von langer Dauer. Bereits nach zwei Jahren musste auf die Erfahrung und die seriöse Arbeitsweise von Toni zurückgegriffen werden. Der Not und seinem Pflichtgefühl gehorchend übernahm er das Präsidentenamt nochmals für zwei Jahre.
Auf ihn konnte man zählen
Auch nach seiner Präsidentenzeit konnte man immer auf seine Mithilfe und auf seine Einsätze zu Gunsten des Vereins zählen. Im Jahre 1994 stand seine Pensionierung bei der Grenzwache an. Er versah dort seinen Dienst mit Eifer und Engagement. Seine Mitarbeiter schätzten ihn als loyalen und ehrlichen Kameraden. In der letzten Phase seiner Grenzwachttätigkeit war Toni Chef des Grenzwachtpostens Emmishofen.
Nach der Pensionierung begann für Toni eine Zeit, in der er vermehrt seinen Lieblingsbeschäftigungen nachgehen konnte. Mit Trini und Freunden unternahm er leidenschaftlich gerne Ausflüge in der ganzen Schweiz. Er liebte es, mit seinem Auto Passfahrten zu unternehmen. Ferien in Österreich gehörten ebenfalls in sein Programm.
Gesundheitliche Rückschläge
Ende 2006 diagnostizierte man bei Toni Lymphdrüsenkrebs. Beinahe zeitgleich stellte man bei seiner von ihm über alles geliebten Trini ebenfalls ein Krebsleiden fest. Am 4. Juli 2007 starb Trini an den Folgen einer schweren Operation. Alle merkten, Toni hatte es schwer. Auf bewundernswerte Art und Weise meistere er von nun an seinen Haushalt selbständig und kochte für sich die vielfältigsten Menus. Trotz diversen gesundheitlichen Rückschlägen zog er sich keineswegs ins Schneckenhaus zurück. Er unternahm weiterhin Tagesausflüge und Reisen ins nahe Ausland.
Ende September wurde Toni für eine Chemotherapie in den Spital aufgeboten. Dort musste er bleiben und verstarb an den Folgen seines Leidens. Ein reich erfülltes Leben versiegte. Wir sind Toni dankbar für sein Wirken, für sein Vorbild und für seine edle Freundschaft. Toni, wir sind froh, dass wir dich auf deinem Lebensweg begleiten durften.