Kreuzlinger Samichläuse haben neuen Präsidenten
Kreuzlingen – 44 Jahre lang in der Folge trugen die Präsidenten der Klausengesellschaft Kreuzlingen den Namen Josef, nun wird ein Wolfgang die Chläuse anführen und es wird dereinst auch ein neuer Bischof zu wählen sein.
Nach zwölf Jahren übergab Josef Möckel sein ehrwürdiges Präsidium seinem Vize Wolfgang Rutishauser. Mit Dank an den Scheidenden und mit Vertrauen in den Neuen haben die Samichläuse diesem Wechsel zugestimmt. Beim übrigen Vorstand gab es keinen Wechsel.
Die Vorbereitungen für die kommende Aktion ist jetzt schon im Gange. Es müssen das Material beschafft und die Säckli genäht werden. Rund 320 Familienbesuche sind zu organisieren, mit denen den Kindern eine Freude gemacht werden soll. Der Chlauseinzug am Sonntag, 7. Dezember, will auch gut vorbereitet sein. Der kleine Rückschlag in der Jahresrechnung wegen Teuerung bei den Waren- und Materialeinkäufen ist verkraftbar. Darum war der Dank an die «Bettelchläuse» Ruedi Eberle, Peter Stockburger, Gust Klotz und Dölf Merk sehr beklatscht worden, denn ohne die vielen Spenden liessen sich die für Kreuzlingen traditionellen Chlausaktionen gar nicht durchführen.
Bischof werden ist nicht leicht
Der seit vielen Jahren so treue Chlaus Friedrich, der die Kindergärten besuchte und dort wirkte, gab altershalber sein Amt ab. Chlaus Danielus brachte sein zweites Lehrjahr hinter sich und wurde nun zum ordentlichen Chlaus erkoren. Erwanis wird ins zweite Lehrjahr eintreten und er wird jetzt dieses Jahr seine Besuche alleine machen dürfen. In spe stehen zwei neue Jung-Chläuse an, und sie werden ihren ersten Einsatz leisten beim Helfen, wenn die ganze Chlausenfamilie die über tausend Säckli abfüllt. Bischof Geruleitis wird dieses Jahr zum letzten Mal sein Amt ausführen. Wenn dann im Turnus die Bischofe Thomasius und Stephanus ihre Aktionswürde werden erbracht haben, wird 2017 zusätzlich wieder ein dritter Bischof zu wählen sein.
Zu reden gab die Frage, ob man die zu besuchenden 80-jährigen Mitmenschen avisieren soll oder ob die Besuche wie bis anhin eine Überraschung bleiben. Der Entscheid fiel zugunsten der Überraschung aus. Letztes Jahr läuteten die Chläuse an 84 Haustüren von 80-jährigen «Kindern», 71 Prozent davon waren anwesend, öffneten die Türen und freuten sich am Säckli, das der Chlaus mit seinem Schmutzli mitbrachte.
Es wurde auch wieder die Umfrage erhoben, welche Chläuse den Spitalbesuch abstatten werden und an manchem Krankenbett etwas Zuversicht mitbringen wollen. Eine Expedition von einigen Chläusen wird auch dieses Jahr den Weihnachtsmarkt in Bischofzell bereichern. Jeder Samichlaus soll auch seinen Schmutzli bekommen. Ab dem Alter von elf Jahren dürfen Buben und Mädchen, die an dieser schönen Tradition teilhaben wollen, ein echter Schmutzli sein. Anmeldungen richten sich an Werner Ilg, Ulmenstrasse 11, Telefon 071 672 74 51.