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Mehr Platz für zwei Firmen

Tägerwilen – Die beiden Firmen Ammann AG und Schwihag AG arbeiten seit vielen Jahren unter beengten Platzverhältnissen in einem Tägerwiler Wohngebiet. Jetzt hat die Gemeinde eine Lösung gefunden, die aber nicht jedem schmeckt.

An der ausserordentlichen Gemeindeversammlung vom 17. November ist unter anderem die Einzonung einer entsprechenden Parzelle am westlichen Ortsrand der Gemeinde Thema. Markus Thalmann freut sich, endlich für die beiden Firmen und die lärmgeplagten Anwohner eine «gute Lösung» gefunden zu haben: «Ein langer Leidensweg könnte nun zu Ende gehen.»
Könnte, denn gegen das Vorhaben der Einzonung eines landwirtschaftlich genutzten Grundstückes in die Arbeitzone (früher Gewerbezone) sind Einsprachen eingegangen. «Die einen wollen grundsätzlich nicht einzonen, die anderen sind aus Gründen des Landschaftsschutzes dagegen», erklärt Thalmann.

Das Gelände am Tägerwiler Ortsausgang. (Bild: Thomas Martens)

Das Gelände am Tägerwiler Ortsausgang. (Bild: Thomas Martens)

Dabei hätte die Aussiedlung beider Traditionsfirmen mit zusammen mehr als 100 Arbeitsplätzen eigentlich nur Vorteile. Bisher müssen sich Lastwägen durchs Wohnquartier quälen und die Firmen benötigen dringend mehr Platz. Beide wollen gerne räumlich zusammen bleiben, schliesslich sind sie wirtschaftlich eng verbunden.

Die Parzelle am Ortsrand scheint für eine weitere Kooperation ideal. Andere freie Flächen in der Gemeinde würden unter anderem wegen problematischen Bodenverhältnissen ausscheiden, zudem könne keine andere Gemeinde im Bezirk Kreuzlingen 20000 Quadratmeter Bauland anbieten. Sollte ein Neubau in Tägerwilen also nicht möglich sein, müssten sich beide Firmen mit einer Aussiedlung in Richtung Frauenfeld oder Oberthurgau beschäftigen, was für Tägerwilen schwere wirtschaftliche Folgen hätte.

Die Gemeinde Tägerwilen würde das neue Grundstück kaufen und erschliessen. «Ob es dann im Pachtvertrag an die beiden Firmen geht, oder veräussert wird, wissen wir aber noch nicht», so Thalmann. Dafür wurde mit dem bisherigen Grundbesitzer Rolf König ein Grundstücktausch vereinbart. Statt seiner Obstbaumwiese bekommt er eine Ersatzfläche im Seeäcker. Die bisherigen Firmengrundstücke sollen in die Wohn- und Arbeit- zone umgezont und verkauft werden. «Eine Bebauung mit Mehrfamilienhäusern wäre durchaus sinnvoll», blickt Gemeindeammann Thalmann voraus.

Weniger als vorgesehen
Die Einsprachen will der Gemeinderat bis zur ausserordentlichen Gemeindeversammlung behandeln und zurückweisen. Thalmann sieht der Abstimmung zuversichtlich entgegen, ist die Gemeinde doch ein wenig vom geplanten Vorhaben abgerückt. «Statt 25000 Quadratmeter wollen wir jetzt nur noch 17000 einzonen, also 8000 weniger.» Da sollte nun also wirklich niemand mehr etwas dagegen haben, ausser aus Prinzip.

Gibt es ein Ja der Stimmbürger und keine Rekurse, folgt die Ausarbeitung eines Gestaltungsplanes. Wird dieser vom Kanton genehmigt, muss das Baugesuch erstellt werden. In den Vereinbarungen mit den Firmenbesitzern und dem Grundeigentümer ist festgehalten, dass der Spatenstich bis spätestens Ende 2017 zu erfolgen hat. Sonst wird das ganze Vorhaben abgebrochen und der Ein- und Umzonungsentscheid durch die nächstfolgende Gemeindeversammlung rückgängig gemacht.

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