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Kreuzlinger Kleinod in neuen Händen

Kreuzlingen – «Wir können grosse Künstler auf unsere kleine Bühne holen», sagt Birgit Auwärter. «Das ist ein tolles Erlebnis.» Die Oberhofenerin Birgit Auwärter ist Teil des neuen Programmleitungsteams, das Sarah Thurnheer ablöst. Diese hatte das Ehrenamt während zwei Jahren inne. Aus Zeitmangel musste sie es zum Ende der vergangenen Saison abgeben.

«Wir können auf ihrer erfolgreichen Arbeit aufbauen und müssen das Theater nicht neu erfinden», so Simon Hungerbühler, der andere Partner im Team. Der Theaterwissenschaftler und Kulturvermittler aus Winterthur hat sich trotzdem ein ehrgeiziges Ziel auf die Fahne geschrieben: «Die Menschen der Region sollen das Gefühl haben, ‚ich muss ins Theater an der Grenze, sonst verpasse ich etwas’ Das Publikum kann sich einfach darauf verlassen, dass sich ein Besuch bei uns auf jeden Fall lohnt.»

Simon Hungerbühler und Birgit Auwärter leiten jetzt das Theater an der Grenze. (Bild: zvg)

Simon Hungerbühler und Birgit Auwärter leiten jetzt das Theater an der Grenze. (Bild: zvg)

Das Programm von Januar bis April ist gewohnt vielfältig – mit einem deutlichen Kleinkunst-Schwerpunkt. Am 16. Januar startet mit Olaf Bossi die Saison. Der Musikkabarettist ist «Glücklich wie ein Klaus», wahrscheinlich über den Gewinn des Nachwuchswettbewerbs «Paulaner Solo 2014» im November. Ihm folgt der Güttinger Jan Rutishauser, der ebenfalls gerade geehrt wurde. Er ist als Kabarettist in die Reihe der 100 Persönlichkeiten im Thurgauer Who-is-Who aufgenommen worden.

Gutes Sprungbrett
Der 27-Jährige zeigt seine erste abendfüllende Show. «Wir legen ohnehin Wert auf die Jugendförderung», sagt Simon Hungerbühler, «und wenn wir gleichzeitig noch einem Künstler aus der Region ein Sprungbrett bieten können, freut uns das besonders.» Guten Spürsinn zeigte das Leitungsteam, als es Anet Corti engagierte. Die Komikerin wird am 27. März satirisch-komödiantisches Theater spielen. Derzeit wird sie als TV-Star von der Presse gefeiert, weil sie die Reihe «Selbstgemacht» auf SRF1 präsentiert.

Man kann nicht nur zum Lachen ins Theater an der Grenze kommen. Am 24. April gibt es mit dem Auftritt des «Projekt Landfall» auch etwas zum Träumen. Die beiden Künstlerinnen Fatima Dunn und Mirjam von Ow kombinieren Livemusik mit Videoprojektionen. «Die Show läuft bei uns unter dem Motto ‚Grenzgang’», so Programmleiter Hungerbühler. «Es wird jedem gefallen, der offen für Neues ist und gerne seinen Horizont erweitert.»

Durch die Kooperationen mit dem Festival «Kabarett in Kreuzlingen» und mit dem Kindertheater des Theaters Bilitz werden in der Frühjahrs-Spielzeit besondere Akzente gesetzt. Das KIK sorgt zwischen dem 21. Februar und dem 20. März für Prominenz auf der kleinen Bühne. Die Theaterblitze bieten mit dem Figurentheater Lupine am 18. März und einer Uraufführung am 29. April Attraktionen für Zuschauer ab 5 Jahren. Dieses Stück mit dem Titel «Wer bist du denn» ist wie gemacht für das Theater an der Grenze: Tiere aus unterschiedlichen Gegenden begegnen sich und müssen Vorurteile überwinden. «Die beiden Kooperationen bereichern unser Programm ungemein», so Birgit Auwärter.

Breitere Basis
Die Basis des Theaters ist im vergangenen Jahr breiter geworden, nicht zuletzt ein Verdienst von Fritz Brechbühl. Er ist seit 2013 Präsident des Trägervereins. «Wir haben 20 Prozent neue Mitglieder gewonnen und sind stolz und froh, dass uns mittlerweile über vierzig Gönner finanziell unterstützen.» Auch mit der Auslastung der vergangenen Saison ist er hoch zufrieden. «Wir kommen auf 75 Prozent zahlende Zuschauer, mit geladenen Gästen sogar auf 83 Prozent – das ist phänomenal!» Wenn diese Entwicklung so weitergeht, ist das Ziel von Simon Hungerbühler, das Theater an der Grenze zum unverzichtbaren Teil des regionalen Kulturlebens zu machen, schnell erreicht.

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