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Roland will kein Streithahn sein

Salenstein – Gemeindeammann Roland Streit will sich an einer Schlammschlacht nicht beteiligen. Er ist sich sicher, Rückhalt in der Bevölkerung zu haben – trotz der Gruppe, der man es nie recht machen könne.

Gemeindeammann Roland Streit. (Bild: sb)

Gemeindeammann Roland Streit. (Bild: sb)

Es gilt als ungeschriebenes Gesetz, ohne Rücktritt keine Neuen aufzustellen – verboten ist es aber nicht in der Schweizer Demokratie. Es ist also davon auszugehen, dass niemand diesen Schritt wagt, wenn nicht unleugbar Probleme gesehen werden und Unzufriedenheit herrscht. Gemeindeammann Roland Streit muss seinem Namen alle Ehre gemacht haben und etlichen auf die Füsse getreten sein, seit er vor vier Jahren gewählt wurde. Vor ihm war der allseits anerkannte und unbestrittene Gemeindeamman Peter Forster 32 Jahre im Amt.

Vielleicht liegt vieles auch im Persönlichen. Denn Streit ist sicher kein einfacher Typ, er ist hartnäckig, nüchtern, stets korrekt. Einer, für den «Tüpfli-Schiesser» keine Beleidigung ist und der sagt: «Ich toleriere kein Wischi-Waschi.» Im Gespräch, das dieser Tage nicht leicht zu bekommen ist, sagt er denn auch sofort selbstkritisch, aber auch selbstbewusst: «Ich bin nicht fehlerlos, aber allen kann man es nie recht machen.»

Emotionen falsch am Platz
Streit sieht sich als Macher im Dienst der Sache, und wenn es um Sachgeschäfte geht, dann sind drei Dinge seiner Meinung nach fehl am Platze: «Eigeninteressen, Angst und Emotionen.» Einst wurde er deswegen als «Retter» gefeiert. Damals war er seit einem halben Jahr Gemeinderat, nicht er hat sich angeboten, stattdessen wurde er vom Gemeinderat angefragt. Die gleichen Leute, mit Verstärkung aus der Gruppe «Zukunft mit Mass», die heute in der Findungskommission sitzen und ihn jetzt torpedieren wollen, haben ihn portiert.

«Die Schlammschlacht tobt doch schon lange, ich hab sie nur bisher nicht erwidert», sagt Streit. Die Angriffe auf ihn bezeichnet er als globale, nicht spezifizierte Vorwürfe. Hart aber fair soll man kämpfen. Die Opposition wurde dagegen schon als «Brunnenvergifter» bezeichnet, die nur kritisierten, aber selbst keinen Beitrag leisteten. Auf deren Niveau – an dieser Stelle sei an persönliche Beleidigungen der vergangenen Gemeindeversammlungen erinnert – will er sich nicht begeben. «Die Vorwürfe gegen mich sind mehrheitlich an den Haaren herbeigezogen, manchmal unter der Gürtellinie und immer ohne Bestand.» Zum Thema fehlende Transparenz hat Streit nur ein müdes Lächeln übrig. «In der Ära Forster gab es meines Wissens keinen einzigen Workshop für die Bevölkerung. Ich habe etliche organisiert, Informationen wurden erweitert und massiv ausgebaut, die Beteiligung war eher mau.»

Dass der mediale Wirbel um die Wahl Wirkung zeigen wird, dessen ist sich der Gemeindeammann sicher. «Vor allem bei der grossen Masse der Leute, die sich nicht besonders für die Lokalpolitik interessieren, weil sie im Grossen und Ganzen zufrieden sind.»
Er zählt auf den gesunden Menschenverstand der Stimmbürger, darauf, dass sie sich eine eigene Meinung bilden. «Ich bin kein Politiker, aber ich kenne meinen Markt. Mein Angebot ist Dienstleistung und meine Kunden sind die Einwohner.»

Mehr über die Hintergründe erfahren Sie hier und hier. Das sagt Schulpräsidentin Ewa Zwick dazu.

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