«Diskret und umsichtig geführt»
Kreuzlingen – Nach 16-jähriger Tätigkeit gibt Otto Walthert das Amt als Präsident des Stiftungsrats Rosenegg ab. Sein Wirken und Schaffen wurde in einer Abschiedsfeier gewürdigt.

Der neue Präsident der Stiftung Rosenegg Thomas Fischer (l.) ernennt seinen Vorgänger Otto Walthert zum Ehrenpräsidenten. (Bild: ek)
Alle Ziele erreicht, so könnte man die Amtsperiode von Otto Walthert zusammenfassen. Die Stadt Kreuzlingen tauschte das Haus Rosenegg 1999 von der Schulgemeinde ab mit dem Gedanken, ein Heimatmuseum darin zu errichten und die Rosenegg für repräsentative Anlässe zu benutzen. Dafür wurde eine Stiftung gegründet, welche Walthert seit Beginn an präsidierte.
Gesamtsanierung geglückt
«Eine Erfolgsgeschichte», wie sein Nachfolger Thomas Fischer an der Abschiedsfeier betonte. Die Stadt hatte damals bewusst die Form einer Stiftung gewählt, da diese mehr Möglichkeiten in der Mittelbeschaffung biete. Geld, welches das Haus dringend benötigte. Die Stadt stellte ein Startkapital von 400000 Franken bereit, doch bereits der Ausbau des Dachs und die Sanierung der Innenräume kostete 2006 eine Million Franken. Fischer zählte in seinem Rückblick auf das 16-jährige Wirken Waltherts weitere Meilensteine auf, wie das Gesamtkonzept für den Garten samt neuem Logo oder die im vergangenen Dezember abgeschlossene Renovation des Altbaus. «Ohne die Hilfe Ottos wäre dies nicht möglich gewesen», sagte Fischer. Dank seiner Beziehungen und angenehmen Art hätte er Leute von der Idee Rosenegg überzeugt.
Unermüdlicher Einsatz
Auch der weitere Ausbau der Museumsfunktion konnte Walthert umsetzen. 2007 wurde die erste Ausstellung «Hüben und Drüben» lanciert, welche auch heute noch zu sehen ist. Diese sei ein grosser Sukzess gewesen und hätte zu immer mehr Sonderausstellungen geführt. «Otto hat die Rosenegg diskret und umsichtig geführt und wusste wie diese zu beleben war», so Fischer. Er bedankte sich für Waltherts unermüdlichen Einsatz und ernannte ihn zum ersten Ehrenpräsidenten der Stiftung. «Otto ist ein Mann der wenigen Worte, dafür sind seine Aussagen immer tiefgründig und fundiert», sagte Fischer und hofft, dass dieser auch in Zukunft noch in der Rosenegg Gast ist.
Nie übermütig geworden
Walthert werde dieser Einladung gerne nachgehen, sei die Zeit als Präsident doch immer mit Freude erfüllt gewesen. «Wir wurden nie übermütig, dennoch ist es mit der Rosenegg stetig aufwärts gegangen», blickte er auf die 16 Jahre zurück. Die Stiftung habe immer Vertrauen in der Politik und im Volk genossen.
Auch Museumsleiterin Heidi Hofstetter richtete einige bewegende Worte zur langjährigen Zusammenarbeit an Walthert. Er habe ihr immer eine lange Leine gelassen, wodurch sie sich in ihrer Tätigkeit habe entfalten können. Gleichzeitig sei er aber auf dem Laufenden gewesen, was in der Rosenegg passiert und hätte immer einen passenden Rat gehabt. «Es war eine wunderschöne Zeit mit dir», schloss Hofstetter und versprach, das Museum in seinem Sinne weiterzuführen.