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Abspecken mit Publikum

Kreuzlingen – Damit er das einjährige Trainingsprogramm durchhält, hat ein Kreuzlinger sein Abnehmen öffentlich gemacht. «Hoef starts rolling» zeigt ihn auf Youtube, Facebook und Co. beim Schwitzen – und Spasshaben.

Spaghetti Carbonara um 23 Uhr? Solche Eskapaden sind für Michael Hofmann heute passé. (Bild: archiv)

Spaghetti Carbonara um 23 Uhr? Solche Eskapaden sind für Michael Hofmann heute passé. (Bild: archiv)

«Es muss nicht nur Qual sein und das soll man auch sehen», erklärt Michael Hofmann, der «Star» des neuen Real Life-Projekts aus Kreuzlingen. Hoef ist 29 Jahre alt, übergewichtig und hat Knieprobleme seit einem Eishockey-Unfall. «Ich war bis anhin katastrophal unterwegs, ass nur Fertigerichte und kein Gemüse», sagt der Flügelspieler. «Abnehmen wollte ich schon öfter. Erst lief’s ganz gut, aber durchgehalten habe ich nie.»

Jetzt hält er seine Fangemeinde mit Videos bei Youtube und Facebook-Einträgen auf dem neuesten Stand. «Das macht Spass und hilft mir, dabei zu bleiben», erklärt der junge Polytechniker. Man sieht ihn indes nicht nur beim Trainieren. «Ich probiere viele neue Freizeitaktivitäten aus», freut sich Hoef. «Vielleicht finde ich ein neues Hobby. Übers Fotografieren etwa lerne ich gerade eine Menge.» Denn nur so sei der Lebenswandel nachhaltig: Der Weg ins neue Leben darf nicht nur anstrengend sein, sondern muss auch Spass machen.

Vier Freunde aus Kreuzlingen realisieren das Projekt gemeinsam. So filmt Journalismus-Student Stefan Tschumi das Geschehen und ist auch für den Webauftritt verantwortlich. Stephanie Bernhard hilft Hoef beim Kochen. Fitness- und Ernährungscoach Benjamin Signer treibt seinen Freund an den Geräten an. «Die Ausrüstung dazu haben wir aus eigener Tasche bezahlt», sagt Hoef. Mittlerweile läuft auch eine Crowdfunding-Kampagne auf wemakeit.com.

14 Kilogramm in zehn Wochen
Das Geld scheint gut angelegt: 14 Kilogramm purzelten bei Hoef seit Projektbeginn Anfang des Jahres. «Ich fühle mich schon viel besser», sagt der Hauptdarsteller. «Die Leute schauen mich anders an. Und im Alltag läuft’s leichter.» Sein Trainingsplan umfasst dabei vier Wocheneinheiten: Ein Mal Hockeytraining, zwei Mal Gym und ein Mal Cardio. «Wir sind immer noch dabei, seine Grundfitness aufzubauen», erklärt Coach Signer und hebt das Besondere an «Hoef starts rolling» hervor. «Nichts ist gescriptet oder geplant. Radikale Sachen machen wir nicht.»

Trotzdem wünschen sich beide ein bisschen mehr Öffentlichkeit – die Zuschauerzahlen der Videos bewegen sich derzeit noch im dreistelligen Bereich. Zum Affen machen will sich Hoef aber deswegen nicht. «Dass alles seriös bleibt, war sein Wunsch von Anfang an», sagt sein Fitnessttrainer. «Uns geht es um die Sache, nicht um einen neuen Klickrekord. Zu zeigen: Jeder kann das planen und schaffen.»

Und dass alles so «normal» abläuft, sei eine Stärke des Projekts: «Jeder kann sich mit Hoef identifizieren.» Wenn das schlussendlich dazu führt, dass sich andere ein Beispiel nehmen und ebenfalls das Trainieren anfangen – umso besser. «Einige haben mich schon wegen Ernährungstipps angeschrieben», freut sich Benjamin Signer.

Homepage: www.hoefsr.ch
Facebook: Hoef starts rolling

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