Etappensieg für Schrebergärtner
Konstanz/Kreuzlingen – Der Konstanzer Gemeinderat verabschiedet die Leistungsvereinbarung zum Agglomerationsprogramm mit Zusätzen. Die Spitalstiftung kann nicht gezwungen werden, ihr Land zu verkaufen. Grundsätzliche Änderung betreffend der Kleingärten und der Nutzung im Döbeli müssen zukünftig durch den Gemeinderat.

Ein Kreuzlinger Kleingärtner macht seinem Ärger Luft, während ihm der Konstanzer CDU-Gemeinderat Roger Tscheulin das Megaphon hält. (Bild: sb)
Die Kleingärtner und Gemüsebauern im Döbeli sorgen sich um ihre Zukunft. Denn die Kreuzlinger Regierung sieht das im Besitz der Stadt Konstanz befindliche Gebiet am besten geeignet, um hierhin die Sportplätze von Klein-Venedig zu zügeln. Dafür müssten Gärten weichen.
Aufgrund der Proteste, die vor zwei Wochen begannen (wir berichteten), bewegte sich die Konstanzer Politik. So sagte der Gemeinderat der Nachbarstadt am Dienstag zwar grossmehrheitlich Ja zum Agglo-Programm (dieses dient der gemeinsamen Planung beider Städte; das Döbeli ist hier enthalten, neben vielen Infrastrukturmassnahmen, die jetzt umgesetzt werden können ). Angenommen wurden aber auch sechs von der Stadtverwaltung angebrachte Ergänzungen. Sie knüpfen die Zustimmung zum Aggo-Programm an die Bedingung, dass kein Verkauf des Landes stattfindet, ebenso keine Bebauung, und auch keine Verlagerung der Bodensee-Arena hierhin. Jegliche «grundsätzlichen Änderungen betreffend die Kleingärten oder grundlegenden Nutzungsänderungen» müssen zukünftig durch den Gemeinderat.
Auch die CDU sicherte mit ihrem Antrag ab, dass durch eine Umplanung keine Verpflichtung «zur Übertragung von Eigentums- oder Erbbaurechten» entsteht. Eine «Veränderungssperre» fürs Döbeli, wie von der SPD beantragt, fand keine Mehrheit.
Sie wollten Veränderungsstopp
Was am vergangenen Samstag noch von Catherine Römer vom Verein Gartenfreunde gefordert wurde: Das Döbeli aus dem Agglo-Programm zu streichen. Dafür gab es Applaus am von der CDU organisierten Ortstermin auf dem Sportplatz des AS Calcio. Zu diesem waren die Schrebergärtner zahlreich erschienen und äusserten vielfach Misstrauen gegenüber den Regierungsplänen. Während die Konstanzer Stadtverwaltung Pressesprecher Walter Rügert entsandte, um die Wogen zu glätten, war von der Kreuzlinger Verwaltung niemand abkömmlich. Das kam vor allem bei den Kreuzlinger Schrebergärtnern nicht gut an. «Dass niemand von der Stadt das Füdli hat, hier hinzustehen», formulierte es ein Mitglied vom Verein für Familiengärten verärgert.