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Wunderschön und duftend aber schädlich!

Ermatingen – Die Gemeinde Ermatingen warnt vor Invasiven Neophyten und gibt Tipps, wie diesen beizukommen ist.

Amerikanische Goldrute. (Bild: zvg)

Amerikanische Goldrute. (Bild: zvg)

Neophyten ist die Bezeichnung für Pflanzen, die erst seit der Entdeckung Amerikas (1492) bei uns vorkommen. Wörtlich übersetzt bedeutet Neophyten «neue Pflanzen». Diese gebietsfremden Pflanzen sind zum grössten Teil völlig harmlos. Einige der neuen Pflanzen verhalten sich jedoch invasiv: Sie verwildern, breiten sich stark aus und verdrängen dabei die einheimischen Flora und Fauna. Bestimmte Pflanzen können Bauten und Anlagen, etwa die des Hochwasserschutzes oder des Verkehrs, schwächen oder gar zerstören. Andere gefährden teilweise sehr stark die Gesundheit.

In einigen Gärten werden  immer wieder die 60 – 120 cm hohen Stauden der Amerikanischen Goldruten (Kanadische Goldrute bis 250cm) gesichtet. Sie sind mehrjährig und blühen von Mitte Juli bis Oktober. Sie sehen wunderschön aus und duften gut, jedoch: Auch diese sind Invasive Neophyten. Bitte vor dem Verblühen mit den Wurzeln ausreissen und im Haushaltsabfall entsorgen. Ebenfalls dürfen diese nicht nach Berlingen abgeführt oder dem Kompost beigeführt werden.

Mehr Infos: www.neophyt.ch oder www.zug.ch/afu/neophyten nach, oder Werkhof-Mitarbeiter Trevor Hammerer kontaktieren, Tel. 071 663 30 38.

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One thought on “Wunderschön und duftend aber schädlich!

  1. schiesser

    Dieses Neophyten-Affentheater jedes Jahr! Diese „neuen“ Pflanzen sind mehrheitlich schon länger hier als viele der hier lebenden Menschen. Die Goldrute z.B. seit dem 17. Jahrhundert. Wieso die nun – nach 400 Jahren friedlicher Koexistenz – ausgerottet werden soll, während „alte“ invasive Pflanzen unbehelligt vor sich hinwuchern dürfen, verstehen nur die „Heimatschützer“ unter den Botanikern. Auch wenn’s um giftige Pflanzen geht; Der einheimische Eisenhut (Aconitum) ist die giftigste Pflanze überhaupt in Europa. Trotzdem kommt niemand auf die Idee, dieser müsse ausgerottet werden. Man lernt selbst (und lehrt hoffentlich den Nachwuchs), dass man mit dieser Pflanze sehr vorsichtig umgehen muss. Gegen den Eisenhut sind einige der wegen ihrer allergenen Wirkung „verfolgten“ Neophyten reine Anfänger. Und ja: Japanknöterich ist ein fürchterlich invasives (Neophyten-)Kraut. Aber der heimische Geissfuss (Giersch) steht ihm nicht viel nach (die Wurzeln reichen nicht ganz so tief, wie jene des Japanknöterichs). Ja, der eine oder andere Neophyt bedrängt oder verdrängt vielleicht alte einheimische Pflanzen. Aber angesichts des fortschreitenden Klimawandels passiert das sowieso. Zudem werden nur Neophyten „verfolgt“, die übers Meer zu uns kamen. Was via Landweg z.B. aus Asien kommt, fällt nicht unter Verfolgungsdiktat. Man kann ja schlecht Pflanzen daran hindern, sich durch Selbstaussaat über den Landweg Richtung Europa auszubreiten. Weshalb z.. Rhododendron kein Neophyt ist, die Nachtkerze (die geren auf Schutthalden oder neben Strassen wächst) aber schon.

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