Radar Verkehrsscanner
Leserbrief – Vor ungefähr fünf Jahren war die bei Frauenfeld auf der Autobahn mittels Scanner zu montierende Verkehrsüberwachungsanlage ein Thema der Politik. Es wurde dann versprochen, dass die Anlage nur für die Verfolgung von Verbrechern eingesetzt werde. Ein solcher bin ich nun anscheinend auch. (Ruedi Kreis, Ermatingen)
Wegen der Verschuldung eines lapidaren Auffahrunfalles innerorts wurde mir der Ausweis für einen Monat entzogen. Meinerseits werde ich mich, da ich die möglichen Konsequenzen niemals tragen möchte, nicht in der Entzugszeit ans Steuer setzen. Wenn mich meine Frau durch den Kanton fährt, blitzt es bald an jeder Ecke, da wir gescannt werden. Die Fotos sagen der Polizei aus, wer unseren Wagen fuhr. Es missfällt mir aufs gröbste, dass ich als ungescholtener Bürger so behandelt werde. Bürgerinnen und Bürger, wehrt Euch, wenn es Euch gleich geht. Bitte schreibt die vielen sich anbietenden und im Moment profilierenden Nationalratskandidaten an, was diese zu unternehmen vorhaben gegen einen solchen unnötigen Überwachungsstaat resp. die Überwachungsverwaltung.
Viele Bürger stellen fest, dass die Verwaltung nicht mehr als Dienstleister für den Bürger da ist. Wir Steuerzahler fühlen uns immer mehr von der Obrigkeit als potentielle Verbrecher und Betrüger behandelt. Oder ist das Ganze einfach Bussenabzocke des Saates? Übrigens mein Lapsus, zu dem ich natürlich voll und ganz stehe, ist ein mittelschweres Vergehen. Was ist denn eine Körperverletzung oder eine Tötung? Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger werdet endlich aktiv gegen die immer stärker werdende Verwaltungsarroganz.
Wie einem Artikel im „Tagblatt“ im Mai 2015 zu entnehmen ist, betreibt die Kapo Thurgau im Kanton acht Nummernschildscanner. Es könnte also nur an „bald jeder Ecke“ blitzen, wenn entweder der Kanton nur acht Ecken hätte oder Sie mit Ihrer Frau am Steuer ständig an diesen acht Scannern vorbei fahren würden. Die Scanner erfassen auch Fahrzeuge von Haltern, die ein Fahrverbot haben bzw. denen der Führerausweis entzogen wurde – wie Ihnen. Auf diesem Gebiet sind Sie also nicht ganz „unbescholten“. Wird aber ersichtlich, dass nicht der Bestrafte am Steuer sass, passiert weiter nichts. Laut Kapo-Bilanz für 2014 waren die Scanner in zwei Dritteln der gemeldeten Fälle (gestohlene Fahrzeuge und/oder FahrerInnen ohne Fahrausweis) erfolgreich – in einem Drittel herrschte Fehlalarm – soll heissen: es passierte anschliessend nichts, weil eben Menschen mit Führerausweis am Steuer sassen. Wie bei Ihnen. Also was soll der Aufstand? Für die Sicherheit aller anderen Verkehrsteilnehmer ist es sinnvoll, dass niemand Auto fährt, dem der Ausweis entzogen wurde. Und diese Art der Kontrolle hat für die Betroffenen doch keinerlei negative Folgen – sofern sie sich ans Verbot halten. Sobald die Entzugsfrist abgelaufen ist, wird die Nummer eh wieder aus der Suchliste gestrichen.