Restaurant Seeburg öffnet am Wochenende wieder
Kreuzlingen – Am Wochenende öffnet das Restaurant Schloss Seeburg wieder seine Türen für die Öffentlichkeit. Mit der symbolischen Schlüsselübergabe hiessen am Montag Vizestadtpräsidentin Dorena Raggenbass und Liegenschaftsverwalter Peter Bergsteiner das neue Pächterehepaar Matias und Jacqueline Bolliger herzlich willkommen.

Zum Anbeissen: Die neuen Schlossherren Jacqueline und Matias Bolliger (li.) erhielten den «Hausschlüssel» von Liegenschaftsverwalter Peter Bergsteiner und Stadträtin Dorena Raggenbass. (Bild: Thomas Martens)
«Mit Matias und Jacqueline Bolliger haben wir zwei erfahrene Gastronomen gewinnen können», freute sich Raggenbass. Dieser Betrieb sei Herausforderung und Chance zugleich, zumal es sich um einen Gastronomiebetrieb in einem geschichtsträchtigen Haus handle, den es das ganze Jahr über zu bewirtschaften gelte.
Regional und familienfreundlich
Genau das haben die beiden auch vor. Von Mai bis September soll das Restaurant Schloss Seeburg täglich ab 10 Uhr geöffnet sein, die restlichen Monate bleibt der Betrieb montags und dienstags geschlossen. Mit frischen, regionalen Gerichten, Fisch und Fleisch, Mittagsmenüs und diversen, teilweise regelmässigen Events, bringen Jacqueline und Matias Bolliger frischen Wind in die Seeburg. Als junge Eltern setzen sie auch auf Familienfreundlichkeit zu günstigen Preisen. Letztlich überzeugte das Betriebskonzept auch den Stadtrat, der die beiden aus rund zwölf Bewerbern auswählte und im Januar 2015 mit ihnen den Mietvertrag abschloss. Als Küchenchef konnte Marc Wöhrle gewonnen werden, der bereits ein paar Stationen in der Region hinter sich hat.
Vater ist Metzger
Matias Bolliger ist 1983 in Kreuzlingen geboren und aufgewachsen. Sein Vater ist Rolf Bolliger vom «Schlemmerzentrum». Nach einer Koch- und Servicelehre arbeitete er in verschiedenen Betrieben. Mit der Hotelfachschule rundete er seine Ausbildung im Managementbereich ab. Gemeinsam mit seiner Frau Jacqueline, ebenfalls gelernte Köchin mit Ausbildung an der Hotelfachschule, und seiner zweijährigen Tochter, baut Bolliger nun in seiner Heimatstadt eine neue Existenz auf. Und kehrt sogar an eine ehemalige Wirkungsstätte zurück. «Ich habe 1989 beim damaligen Pächter Adrian Nufer eine Schnupperlehre gemacht», erinnert sich Bolliger.
Die neuen Schlossherren sind sich durchaus bewusst, dass es Gastronomen in Kreuzlingen in diesen Tagen nicht unbedingt leicht haben: «Wir können das Umfeld nicht beeinflussen, damit müssen wir klarkommen», so Bolliger. Dennoch überwiegen für ihn und seine Frau die Chancen die Risiken, «sonst hätten wir uns darauf nicht eingelassen». Es gilt, laut damaligem Ausschreibungsexposé, 44400 Franken Grundmiete, zuzüglich rund 22000 Franken Nebenkosten, im Monat also etwa 5500 Franken zu erwirtschaften.
Der Gastronomiebetrieb im altehrwürdigen Gebäude von 1870 begann 1991 mit einem Selbstbedienungsrestaurant. 1997/98 erfolgte der Umbau und seit 1. April 1998 existiert das Restaurant in der heutigen Form. «Wir haben das Gebäude und die Küche natürlich laufend renoviert und modernisiert», sagt Bergsteiner. Erst auf 2011 sei das Restaurant komplett überholt worden. In den vergangenen fünf Jahren hat die Stadt rund eine Million Franken in das Objekt investiert.