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Kreuzlingerinnen dürfen weiter vom Aufstieg träumen

Handball – Mit einer erneut starken Teamleistung gewannen die Frauen des HSC Kreuzlingen auch ihre zweite Finalrundenpartie der SPAR Premium League 2. Gegen Leader Brühl St. Gallen resultierte ein überzeugender 28:20 (15:10)-Heimsieg. (Markus Rutishauser)

(Bild: Archiv)

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In der Zwischenrangliste bleiben die Thurgauerinnen nach zwei von sechs Spieltagen zwar weiter auf Platz drei, konnten aber den Rückstand auf den direkten Promotionsplatz auf einen Punkt reduziert. Zumindest die Barragespiele gegen den NLA-Letzten scheinen bereits in Griffnähe, denn Verfolger Herzogenbuchsee verlor auch sein zweites Finalrundenspiel. Die Bernerinnen unterlagen beim neuen Tabellenführer Zug mit 31:36 und weisen bei noch vier ausstehenden Partien doch schon einen stattlichen Rückstand von fünf Punkten auf den HSCK auf.

Letztes Heimspiel am nächsten Sonntag
Für den HSC Kreuzlingen geht es am nächsten Sonntag, 10. April, mit dem dritten und letzten Heimspiel in dieser Finalrunde der besten vier SPL2-Teams weiter. Um 18.00 Uhr gastiert Leader Zug in der Egelseehalle. Die Innerschweizerinnen dürften sich voraussichtlich wieder mit zwei bis drei Spielerinnen aus der 1. Mannschaft  (3. in SPL1) verstärken. In der aktuellen Verfassung ist es dem Team von Cheftrainer Gabor Fülöp jedoch durchaus zuzutrauen, auch diese Hürde überspringen zu können. In jedem Fall werden die Thurgauer Handballfans in der Kreuzlinger Egelseehalle nochmals in den Genuss eines SPL2-Spitzenspiels kommen, das es zu besuchen lohnt.

Wieder keine Punkte
Nach zuletzt drei Niederlagen hatten sich die St. Gallerinnen gegen ihren Erzrivalen viel vorgenommen. Sie reisten zudem mit der Referenz eines 40:24-Kantersieges über Zug im Gepäck an den Bodensee. Aber dem Team von Martin Gerstenecker und Gallus Schlachter gelingt es in dieser Saison einfach nicht, den Thurgauerinnen Punkte abzuknöpfen. So deutlich wie im vierten Saisonduell vor einer tollen Kulisse mussten sich die Brühlerinnen allerdings noch nie dominieren lassen. Kreuzlingen nahm schnell Fahrt auf und lag gleich mit 4:1 vorne. Zwar reagierte Brühl postwendend, doch zu mehr als dem 4:4-Ausgleich reichte es nicht. Die Gäste sahen sich in der Folge weiterhin permanent in Rücklage und mussten den HSCK nach dem 8:7 (15.) bis zum Pausenpfiff noch auf 15:10 wegziehen lassen. Gegen die stärkste Abwehr der Liga fanden sie viel zu selten ein wirksames Mittel zum Torschuss. Dazu gesellten sich ungewohnt viele Fehler.

Daran änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts. Kreuzlingen erwischte erneut den besseren Start und vergrösserte seine Reserve in den ersten sechs Minuten auf acht Treffer. Die entfesselten Gastgeberinnen liessen sich auch durch drei Brühler Treffer in Serie zum 20:15 nicht aus dem Konzept bringen. Im Gegenteil: Sie agierten abgeklärt und überzeugten vor allem als kompakte Mannschaft. Daneben bekam die HSCK-Defensive die St. Galler Goalgetterin Stefanie Albrecht ordentlich in den Griff. Als Albrecht beim Stand von 25:17 mit ihrem Penalty an Torfrau Nadine Stein scheiterte, waren die Weichen bereits zehn Minuten vor dem Abpfiff gestellt.

Aus dem starken Kreuzlinger Kollektiv ragten im Angriff Anina Veit, welche erst in der Weihnachtspause von Brühl zurück zum HSCK gewechselt war, mit ihren acht und die junge Pashke Marku mit sechs Treffern heraus. Jeweils vier Mal trafen Teamleaderin Irena Singer-Duhanaj, die nach einer im Training erlittenen Verletzung tapfer auf die Zähne biss, und Selina Weidmann.

Leistung verdient grossen Respekt
Mit dem 28:20 gegen Brühl feierten die Kreuzlingerinnen ihren vierten Sieg in Serie. Die Leistung der von Trainer Gabor Fülöp jeweils taktisch wie spielerisch hervorragend vorbereiteten Mannschaft verdient viel Respekt, zumal sie in dieser Saison oft von Verletzungspech heimgesucht wurde. So fiel die als Teamleaderin verpflichtete ehemalige slowenische Nationalspielerin Martina Strmsek schon früh mit einer schweren  Knieverletzung für den Rest der Saison aus. Diverse weitere Ausfälle führten dazu, dass der HSCK oft nur mit einem Rumpfkader antreten konnte.

Die verbliebenen Spielerinnen rückten einfach noch näher zusammen. Bereits die erstmalige Qualifikation für die Finalrunde wurde als grosser Erfolg gewertet, da man in den ersten beiden SPL2-Saisons den Wiederabstieg in die 1. Liga jeweils nur knapp verhindern konnte. Dass die HSCK-Frauen jetzt sogar realistische Chancen auf die erstmalige Promotion in die höchste Spielklasse besitzen, grenzt aufgrund der Vorgeschichte schon fast an ein Thurgauer Handballmärchen.

HSC Kreuzlingen – LC Brühl St. Gallen II 28:20 (15:10)
SH Egelsee. – 245 Zuschauer. – Sr. Baumann/Cristallo.
Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Kreuzlingen, 4-mal 2 Minuten gegen St. Gallen.
Kreuzlingen: Stein (14 Paraden); Grathwohl (2), Singer-Duhanaj (4/1), Kleist (3), A. Veit (8/1), Weidmann (4), Bailon (1), Biegel, Marku (6), J. Veit, Ertl.
St. Gallen: Schlachter (5)/Zaugg (5); Hädener (3), Schnyder, Brunner (5), Roth (2), Hohl (1), Hörler (1), Albrecht (8/1), Solenthaler, Ussia, Soares.
Penaltystatistik: Kreuzlingen 2 von 4, Uster 1 von 3.
Bemerkungen: Kreuzlingen ohne Klein, Wawerla und Dättwyler (alle abwesend) sowie Strmsek (rekonvaleszent/nicht eingesetzt).
Nächstes Spiel: HSC Kreuzlingen – LK Zug 2 (Sonntag, 10. April, 18.00 Uhr, Sporthalle Egelsee).

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