/// Rubrik: Stadtleben | Topaktuell

Das Beste aus zehn Jahren

Kreuzlingen – Die Jazzmeile ist aus Kreuzlingen nicht mehr wegzudenken. Zum zehnjährigen Jubiläum vom 1. bis 4. September treten altbekannte Künstler, aber auch Neuentdeckungen auf. An vier Tagen bespielen über 30 Bands den Boulevard und verschiedene Lokale in und um die Stadt. Zu hören gibt's Jazz, Dixie, Swing, Blues, Pop, Funk und vieles mehr.

Der Vorstand vom Verein Jazzmeile tischt zum Jubiläum ein Best-of-Programm auf: (v.l.) Kurt Lauer, Sabine Köhler, Ingrid Bellagio, Harry Tschumy und Eckbert Bohner. (Bild: zvg)

Der Vorstand vom Verein Jazzmeile tischt zum Jubiläum ein Best-of-Programm auf: (v.l.) Kurt Lauer, Sabine Köhler, Ingrid Bellagio, Harry Tschumy und Eckbert Bohner. (Bild: zvg)

«Es ist ein Wahnsinn», sagt Harry Tschumy zur Entwicklung der Jazzmeile. Damals hätte er es sich nicht träumen lassen, zu welcher Grösse sich das Musikfestival entwickelt – aber dann seien zehn Jahre wie im Flug vergangen.

«Bei der ersten Durchführung gab es keine Bühnen, Zelte oder Absperrungen», erinnert sich Tschumy. Die Bands hätten auf dem Trottoir gespielt, Fussgänger teils ausweichen müssen. In den ersten fünf Jahren habe er oft schlaflose Nächte ob des Wetters gehabt: «Aber wir hatten immer Glück», so Tschumy.

So fassten die Sponsoren Vertrauen. Die Stadt Kreuzlingen ebenso wie der Verein Kultursee unterstützten das Festival, welches wuchs und sich etablierte.

2011 dann fand mit der Vereinsgründung ein wichtiger Schritt Richtung Professionalisierung statt. Ressorts, etwa für Werbung oder den Verkauf der Buttons, bildeten sich. «Heute ist der Jazzbutton beim Volk akzeptiert», freut sich Tschumy. Auch im Bereich Sponsoring werde mehr Aufwand betrieben. Es sei nicht mehr so einfach, für ehrenamtliche Geschichten Geld zu bekommen, berichtet Tschumy. Doch der Einsatz lohne: «Wir haben die Kreuzlinger Szene beeinflusst», ist sich Tschumy sicher. «Livemusik ist heute populärer denn je.»

Die Idee zur Jazzmeile sei damals aus einer Idee am Biertisch entstanden, erinnert sich sein Mitstreiter Kurt Lauer. Drei Jahre habe diese reifen müssen, bis es 2007 das erste Mal hinhaute mit der Organisation. «Anfangs war alles noch sehr Jazz-mässig improvisiert», sagt der bekannte Kreuzlinger Musiker, Künstler und zusammen mit Tschumy Träger des Prix Kreuzlingen. Der jetzige Ehrenpräsident setzt  sich dafür ein, dass dieser Charakterzug dem Festival weiterhin erhalten bleibt. Für den Buttonverkauf ist Eckbert Bohner zuständig, ab nächstes Jahr Ingrid Bellaggio. Die Werbung macht Sabine Köhler.

Über die Jahre erweiterte sich das musikalische Spektrum der Jazzmeile. Am Jubiläum gibt es eine grosse Bandbreite an Musikstilen zu hören – sozusagen das Beste aus zehn Jahren. «Tears for Beers» etwa sollten Besuchern der Jazzmeile mit ihrem Gangster-Blues ein Begriff sein. Dasselbe gilt für Stephan Frommers «SaxExplosion», die «Black Jacket Swing Big Band» oder die «Santandrea Band», um nur einige zu nennen. Mit «Pätschwerk» und «Crawbone Zydeco» kommen auch Neulinge zum Zug. Beide Gruppen wandern am Freitag ab 19 Uhr zwischen dem Löwen und der American Bar Blue von Lokal zu Lokal und spielen unplugged. «Echten Beizenjazz» nennen das die Organisatoren. Neue Klänge bieten auch die «Teachers Band» mit Funk oder Robert Bartha, der Balladen zum Besten gibt.

Die Eröffnung der Jazzmeile findet nicht wie gewohnt in der Konstanzerstrasse statt, sondern am Freitag, 2. September, 17 bis 19 Uhr, auf dem Boulevard. Am Donnerstag, 1. September, ist Auftakt in verschiedenen Lokalen in und um Kreuzlingen herum. Das volle Programm auf www.jazzmeile.ch.

Der Button – ein freiwilliges Muss
20 Franken kostet ein Jazzbutton und erlaubt den Eintritt zu allen Konzerten von Donnerstag bis Sonntag – ein geringer Preis für über 30 Bands. Dennoch tun sich jedes Jahr viele als Sparfüchse hervor. Deswegen soll der Platz in den drei Zeltbühnen auf dem Boulevard dieses Jahr exklusiv denen vorbehalten sein, die einen Button tragen. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren zahlen keinen Eintritt. Ein Goldbutton ist erstmals für besonders grosszügige Gönner erhältlich. Er kostet 100 Franken.
Neu gibt es zum ersten Mal ein Jazzschiff am Sonntag. Dort gibt’s Dixie-Sound live, die zweistündige Fahrt in den Sonnenuntergang auf dem Untersee kostet 25 Franken. Anmeldung zur Schiffahrt: 079 420 27 12.

Share Button

Weitere Artikel aus der Rubrik Stadtleben

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert