Stadthaus: Jetzt ist der Stadtrat gefordert
Kreuzlingen – Die SP Kreuzlingen und die Gemeinderatsfraktion SP/Juso/Gewerkschaften bedanken sich bei der Stimmbevölkerung für die Zustimmung zum zukunftsgerichteten Stadthausprojekt. Sie fordern den Stadtrat allerdings auch dazuauf, die fast gleichvielen Nein-Stimmen sehr ernst zu nehmen - auch als Vertrauensgrundlage für weitere Investitionen, die in unserer Stadt noch anstehen. (Für die SP-Stadtpartei: Cyrill Huber)

Schlanker Bau: So soll die Form des Stadthauses auf der Festwiese einst aussehen. Auf den Vorschlag zur Fassadengestaltung warten alle gespannt. (Bild: IDK)
Zwar dürfte die Ablehnung durch einen grossen Teil der Bevölkerung auf mannigfache Gründe zurückzuführen sein. Eine Rolle spielte aber sicherlich die Höhe der Kosten. Daher ist der Stadtrat gut beraten, noch mehr als sonst, ein grosses Augenmerk auf die Einhaltung des Kostenrahmens zu richten und in der weiteren Realisierung eine gute Mischung aus Kosten und Nutzen abzuwägen. Ebenfalls eine Rolle spielte sicher auch die Standortfrage und dies im Zusammenhang mit der Zentrumsentwicklung. Die Zusagen des Stadtrates in der Botschaft, die aufgrund der von unserer Fraktion angeregten Rückweisung in die Botschaft aufgenommen wurden, sind tatkräftig und bestmöglichst umzusetzen. Dazu gehören insbesonders: Eine zukünftige , im öffentlichen Interesse liegende und der Zentrumsentwicklung dienende Grundstücksnutzung an der Marktstrasse, sowie eine Verbesserung der Verkehrsbeziehungen im Umfeld des neuen Stadthauses und eine optimale Anbindung des neuen Stadthauses für Fussgänger und Velofahrer an die zentralen Einkaufsstrassen (Boulevard, Löwenstrasse). Auch dürfte die noch nicht fertig ausgearbeitete, für das Erscheinungsbild des Stadthauses massgebliche Fassadengestaltung bei den Nein-Stimmen eine Rolle gespielt haben. Hier ist der Stadtrat ebenfalls in der Pflicht, die Fassadengestaltung durch ausgewiesene Fachleute (unter Beizug der Fachpreisrichter und der Stadtbildkommission) eng zu begleiten.
Es ist wichtig die Akzeptanz in der Bevölkerung damit zu erhöhen. Wir wünschen uns jedenfalls sehr, dass das neue Stadthaus mit der Verbindung zum eigentlichen Zentrum und die Nachnutzungsgestaltung an der Marktstrasse schliesslich für alle Kreuzlingerinnen und Kreuzlinger «öppis Gfreuts» wird.
Hier zu bauen wäre Frevel gegen die grosse Geschichte „cruzelin“ – ein Affront gegen Stadt-Raum-Kultur, gegen viele Generationen, die die offene Mitte, für die uns andere Städte beneiden, bis heute zu behütet wussten! Da nützt das ganze „Drumherumreden“ nichts. Und Herr Huber: Was soll das mit der „Zentrumsentwicklung“, wenn ausgerechnet die Stadt das „Zentrum“ verlassen möchte? Wem können Sie das noch sinnvoll erklären?
Demokratische Entscheide sind zu akzeptieren, was ich mit diesen Worten auch tue. Was ich aber nicht tue, ist einfach zu akzeptieren wie die briefliche Abstimmung geregelt ist. Es kann doch nicht im Sinne einer Demokratie sein, dass das briefliche Abstimmungsprozedere nicht hinterfragt werden darf. Eine Stimme für ungültig zu erklären, nur weil die korrekt ausgefüllten Stimmzettel nicht im neutralen, verschlossenen Couvert – vielleicht auch im nicht verschlossenen, neutralen Couvert – mit dem unterschriebenen Stimmrechtsausweis im verschlossenen Retourcouvert eingesandt wird, ist für mich nicht nachvollziehbar. An der Urne muss ich ja die Stimmzettel auch nicht in ein neutrales, verschlossenes Couvert legen um diese als gültig bewertet zu erhalten. Übrigens bin ich gespannt, wenn und wie die Kantone und Gemeinden das vom Bund verordneten e-vote-System anwenden und umsetzen.