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«Keine Angst vor der Privatwirtschaft»

Salenstein – Kürzlich besuchten rund 80 interessierte Gäste die zweite Hausmesse das Beratungszentrums auf dem Arenenberg.

Die Hausmesse war gut besucht. (Bild: zvg)

Die Hausmesse war gut besucht. (Bild: zvg)

Nachdem vor zwei Jahren das neue Haus «Kompetenzzentrum der Beratungsdienste» auf Arenenberg mit einer «Hausmesse» eröffnet wurde, sollte dieser sehr gut besuchte Anlass nach zwei Jahren wiederholt werden. Eingeladen dazu sind Beratungskunden und Partner von landwirtschaftlichen Organisationen und Ausbildungsinstituten wie auch Personen aus der Wirtschaft und Politik. Inhaltlich bietet diese Messe Möglichkeiten für die BBZ Beratung Schwerpunktthemen, Projekte und Trends zu präsentieren. Zugleich besteht eine gute Plattform direkt mit den Besuchern in Kontakt zu treten, um allenfalls Neuigkeiten aus den Gesprächen aufzunehmen. Dazu gehört natürlich auch ein aktuelles Thema, welches in den Vorträgen der Gastreferenten aufgegriffen wird. Dieses Jahr stand das «Transatlantische Feihandelsabkommen TTIP» auf dem Programm. Gastreferenten waren Jacques Chavaz, ehemalige Direktor BLW sowie Dr. Jürg Niklaus , Geschäftsführer der IGAS ( Interessengemeinschaft Agrarstandort Schweiz).
Martin Huber, Direktor BBZ Arenenberg weist bei seiner offiziellen Eröffnung der Hausmesse darauf hin, dass der Arenenberg selbst eine Art Glashaus ist, wo die Öffentlichkeit hineinschaut und die BBZ Mitarbeiter in die Weite, sprich in die Zukunft sowie über die Region hinausschauen sollen. Er verweist auf die Zusammenarbeit mit verschiedenen landwirtschaftlichen Institutionen in der Schweiz und im nahegelegenen Ausland. Dazu gehört auch ein gutes Zusammenspannen des Staatsbetriebes Arenenberg mit der Privatwirtschaft. Mit dem Aufruf «keine Angst vor der Privatwirtschaft» will Martin Huber eines aufzeigen: Das BBZ Arenenberg soll und muss bei seinen zukünftigen Aufgaben in allen Bereichen mit der Privatwirtschaft noch enger zusammenarbeiten. Dies betrifft auch das Bodenlabor, den Landwirtschafts- und den Obstbautrieb sowie den neu angegliederten Betrieb der

Forschungsanstalt Tänikon
Christian Eggenberger weist bei seiner Rede aus Sicht des Beratungsleiters auf Themen zu Marktfragen hin, welche direkt und indirekt mit den Beratungsleistungen des BBZ Arenenberg zusammenfallen. Als aktuelles Beispiel nennt er die Projektumsetzung von «Heumilch Schweiz», wo verschiedene Stellen der Beratung des BBZ mit weiteren Verbänden in und ausserhalb der Kantons- und Landesgrenze an dieser Mehrwertstrategie involviert sind. Ebenfalls verweist er auf die Strohballenarena. Auch in diesen grenzüberschreitenden Informationsveranstaltungen werden die Zukunftsausrichtungen der Landwirtschaft frühzeitig thematisiert. Bekanntlich wurden dabei kürzlich aktuelle Themen wie die «Fisch-Produktion im oder neben dem See» oder die «bodenlose Gemüseproduktion» als interessante öffentliche Veranstaltungen durchgeführt. In Zusammenarbeit vom BBZ mit dem «Kompetenznetzwerk Ernährungswirtschaft» und dem «Landwirtschaftsamt Landkreis Konstanz». Mit diesen Beispielen aus den grenzüberschreitenden Beratungsarbeiten leitet Christian Eggenberg passend zu den angekündigten Gastreferenten der «Hausmesse» über.
«Wege sind zu finden»
In seinem Referat « Auswirkungen einer breiten Marktöffnung auf die schweizerische Land- und Ernährungswirtschaft» verweist Dr. Jürg Niklaus, Geschäftsführer der IGAS, auf die Aktivitäten im Rahmen der « IGAS Interessengemeinschaft Agrarstandort Schweiz» hin. Diese zählt 24 Unternehmen und Organisationen der gesamten Wertschöpfungskette und Konsumentenvertretungen. An verschiedensten Konferenzen werden die Teilnahme an politischen Prozessen, Marktstudien, Konzepte und Positionspapiere, Medienauftritte und vieles mehr erarbeitet. Dadurch soll eine grösstmögliche Einflussnahme der Land- und Ernährungswirtschaft bei politischen Verhandlungen in vorliegenden Agrarhandels- und Wirtschaftsabkommen erwirkt werden. Die Devise von Dr. Niklaus für die Verhandlungen lautet «es sind Wege zu finden». Oder anders gesagt, mit viel Verhandlungsgeschick und Taktik ist das Optimum heraus zu holen.
TTIP Status Quo oder Beitritt
In der Vorstellung der Studie zum Beitritt der Schweiz zum TTIP, dessen Auftraggeber die IGAS, Economiesuisse, Nestlé und der Migros Genossenschaftsbund sind, erklärt Jacques Chava z, ehemaliger Direktor BLW und Mitverfasser der Studie, die weiterreichenden Zusammenhänge des TTIP. Erklärt werden in der Studie praktische Handelsabläufe sensibler Produkte wie Käse und Fleisch. Weitere Berechnungen werden für wenig sensible Produkte in einer Sensitivitätsanalyse gemacht. Die Schlussfolgerung aus dieser Analyse zieht Jacques Chavaz wie folgt: das TTIP wird auch mit dem neuen Präsidenten von Amerika auf der Traktandenliste bleiben die Globalisierung geht weiter unberechenbares Umfeld (Avenir Suisse will gute Integration der Schweiz im EU Binnenmarkt)  gemeinsame Lösungen sind weiter gefragt (Klima, Migration, Wirtschaft, Steuern etc.)

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