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Volksabstimmung schon nächstes Jahr?

Kreuzlingen – Das Siegerprojekt für eine Neuauflage zur Erweiterung des Thermalbads Egelsee steht fest. Es trägt den Namen «Natare», hat die Jury wegen des Kosten-Nutzen-Faktors überzeugt und ist für Wasserballspiele auf internationalem Niveau und nationale Schwimmwettkämpfe tauglich.

Gemeinsam haben Sekundarschulgemeinde und Stadt Kreuzlingen nach einer abgespeckten Version des im 2014 abgelehnten Projekts gesucht. Investition und Betrieb sollten massiv weniger kosten. Für den aus 24 Bewerbern gekürten Siegerentwurf verantwortlich zeichnet nun ein Team bestehend aus dem St. Galler Architekturbüro Gähler und Flühler, den Gartenbauern des Kollektivs Nordost und dem Ingenieurbüro Hälg.

Metall, Holz und Beton sind die Materialien, welche für die Erweiterung des Thermalbads Egelsee vorgesehen sind. Das Bild zeigt eine Visualisierung auf dem jetzigen Stand, Änderungen vorbehalten. (Bild: IDK)

«Natare», lateinisch für Schwimmen, lautet der passende Namen für den Neubau, der ein 33 Meter langes und 25 Meter breites Becken bekommt. Die Tribüne soll rund 200 Zuschauer fassen. «Wir haben momentan 440 Quadratmeter Wasserfläche im Egelsee und 130 Quadratmeter im Bad der Maturitätsschule. Mit dem neuen Becken erhält das Egelseebad zusätzlich 825 Quadratmeter. Die Wasserfläche wird gegenüber dem heutigen Zustand mehr als verdoppelt», rechnet Schulpräsident René Zweifel vor. Es war die treibende Kraft hinter dem Projekt und lobt, dass er bei Stadt, Kanton und Nachbargemeinden auf offene Ohren gestossen ist. Denn das 40 Jahre alte Thermalbad Egelsee gehört der Sekundarschule. «Um es zu sanieren und zu erweitern, benötigen wir Partner», so Zweifel.

Den Sieger habe man in einem anonymen, selektiven Verfahren gefunden, sagt der Begleiter der Bauherrschaft, Michael Bühler. Mit dem Zuschlag darf das Siegerteam nun auch die Sanierung und Attraktivitätssteigerung planen. Vor allem Becken und Technik, aber auch eine neue Trägerkonstruktion fürs Dach, einen Umbau der Garderoben und Wellnessanlagen betreffen diese. Die Arbeiten sollen erst ausgeführt werden, wenn der Neubau steht. Gebaut wird dort, wo heute Schulpavillon und Z88 sind. Das Ergebnis der Jury sei einstimmig gefallen, sagt Stadträtin Dorena Raggenbass, die als Sachpreisrichterin beteiligt war.

(V.l.) Schulpräsident René Zweifel, Stadtrat Ernst Zülle, Sportamts-Chef Peter Bär und Stadträtin Dorena Raggenbass über dem Modell. (Bild: sb)

Mit dem Aufzug ins Bad
Über einen Verbindungsbau gelangt man ins bestehende Bad. Im kompakten Bau gibt es kurze Wege. «Vom Haupteingang Richtung Bärenstrasse ist man sofort per Aufzug im Bad unten», sagt Ruedi Wolfender vom Departement Freizeit. Das Projekt sei das mit Abstand kostengünstigste gewesen. Er lobt die cleveren Lösungen des Entwurfs. «Die Tribüne geht bis an den Beckenrand und kann auch für den Schwimmunterricht benutzt werden. Darunter soll platzsparend ein Teil der Technik unterkommen.» Das Becken soll teilweise mit einem Hubboden versehen werden, um den Teil mittels Trennwand zum Kinderbereich umzuwandeln. Die Anlieferung erfolgt getrennt von den beiden Haupteingängen auf der südwestlichen Seite des Neubaus. Der Haupteingang ist für Einzelgäste, der heutige soll für Gruppen, Vereine und Schulen dienen.

Die Betriebskosten sind geringer als im ursprüngliche Projekt, versichert Wolfender. Stadtrat Ernst Zülle ergänzt, dass die Schule das Bad betreibt. «Von umliegenden Gemeinden existieren bereits drei mündliche Zusagen über eine Beteiligung.»

Vier Millionen vom Kanton
Und auch zu den Baukosten gibt’s einen Zustupf. Der Kanton zahlt einerseits drei Millionen Franken zu den Gesamtkosten, denn die müsste er sowieso ausgeben. «Wir sind froh um jeden
Monat, in denen das Bad der Maturitätsschule noch läuft», sagt Peter Bär, Chef des Spotamts Thurgau, über die Kosten, die deswegen auf den Kanton zukommen würden. Das Geld gibt man lieber an die Schwimmhalle. Zudem kommen eine Million Franken aus dem Sportfonds. «Damit unterstützen wir den Leistungs- und Breitensport», so Bär.

Das Kostendach des gesamten Projekts inklusive Sanierung und Attraktivitätssteigerung des bestehenden Bads wird im Sommer ermittelt. Jetzt schon mehr zu sagen, wäre nicht seriös. Aber über 29 Millionen Franken sollen es nicht sein, kündigt Schulpräsident René Zweifel an.

Schon im November nächsten Jahres könnten die beiden Abstimmungen sein. Die Sekundarschulgemeinde soll 4,5 Millionen Franken für die Sanierung sprechen. Die Politische Gemeinde stimmt zeitgleich über das gesamte Projekt ab.

Ausstellung
Ab heute bis Montag sind das Siegerprojekt sowie die anderen Wettbewerbsprojekte im Pavillon unterhalb der Bauverwaltung an der Hauptstrasse 88 öffentlich zu sehen. Die Zeiten sind 17 bis 20 Uhr, samstags von 11 bis 13 Uhr, sonntags von 14 bis 16 Uhr und am Montag von 17 bis 20 Uhr.

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