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Eine der neun besten Inszenierungen des Jahres 2016

Konstanz – Neil LaBute und das Theater Konstanz: ein Erfolgsrezept. Deutschlandradio Kultur kürte «Onkel Wanja» nun als eine der herausragendsten Theaterproduktionen 2016.

Mit der Inszenierung von «Onkel Wanja» in der Regie von Neil LaBute, dem erfolgreichen bekannten Gegenwartsdramatiker, Hollywoodautor und Regisseur, legte das Theater Konstanz einen fulminanten Start in die Spielzeit 2016/2017 hin. LaBute inszenierte erstmals ausserhalb des englischsprachigen Raums.

Gleich zu Spielzeitbeginn ein Erfolgsstück mit ausverkauften Vorstellungen und überregionaler Strahlkraft. So schreibt Christine Dössel am 17. Oktober in der Süddeutschen Zeitung: «Und es liegt natürlich an diesen Schauspielern selbst, die den Raum, den der Regisseur ihnen für Charakterzeichnung, Figurenentfaltung und auch mal leise Töne lässt, bestens zu nutzen wissen.» Simon Strauss in der FAZ: «Neil LaButes Konstanzer Inszenierung ist ein Ereignis. Die Tschechowsche Melancholie wird weder krampfhaft vergeistigt noch aktualisiert […]»

Szene aus «Onkel Wanja». (Bild: Ilja Mess)

Laut Marc Reichwein (Die Welt 22. November) hat Intendant Christoph Nix «den Malus der Peripherie in einen Bonus umgemünzt und den Radius seines Stadttheaters konsequent ausgeweitet», sei es in die Schweiz oder nach Afrika durch Kooperationen mit Malawi, Togo und Burundi. Nix und sein damaliger Chefdramaturg Thomas Spieckermann, inzwischen Intendant am Theater Liechtenstein (TAK), stellten auch den Kontakt zu Neil LaBute her, der im Sommer 2014 am Theater Konstanz das «Autoren-Labor» leitete, und 2016 die Regie zu «Onkel Wanja» übernahm.

Deutschlandradio Kultur veröffentlichte am 15. Dezember die besten Inszenierungen des Jahres. Neben «US Dogs» von SIGNA bei den Wiener Festwochen oder Christoph Marthalers anrührend unspektakuläre Sonderlingsrevue «Bekannte Gefühle, gemischte Gesichter» an der Berliner Volksbühne gehört die Konstanzer Inszenierung «Onkel Wanja» zu den herausragendsten Theaterproduktionen 2016, laut Elske Brault «beste Theaterunterhaltung». «Das Publikum wird in seelischen Katastrophen hineingezogen – und damit bestens unterhalten.» «Vor allem aber hat Regisseur Neil LaBute so lange mit den Darstellern gefeilt an jeder Szene, lässt jede Gefühlsregung so sehr voll ausspielen, wenngleich manchmal nur durch die Mimik, (grossartig: Natalie Hünig als Jelena), dass aus den stets trägen und larmoyanten Tschechow-Typen hier reissende Wölfe werden.»

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