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Warnruf gegen Intoleranz und Verdummung

Konstanz – Die Schweizer Regisseurin Barbara-David Brüesch, bekannt durch ihre Arbeiten am Theater Neumarkt in Zürich, am Stadttheater Bern, am Theater Basel und am Stadttheater Chur, inszeniert in Konstanz «Die Rassen» als Aufruf zur Wachsamkeit gegenüber der zerstörerischen Wirkung von Vorurteilen und Intoleranz.

Szenenbild aus «Die Rassen». (Bild: Ilja Mess)

Bisher spielte Politik im Leben von Peter und Helene keine Rolle. Doch die Wahl 1933 bedeutet eine abrupte Zäsur im Leben des jungen Paares: Peter lässt sich von der nationalsozialistischen Propaganda mitreissen, doch Helene ist Jüdin …

Drei Monate nach dem Wahlsieg der «Nationalsozialistischen Arbeiterpartei» schrieb Ferdinand Bruckner im Pariser Exil sein Drama «Die Rassen». Bruckner war der einzige schreibende Intellektuelle, der 1933 das Ausmass von Hitlers Verfolgungsmassnahmen gegen die europäischen Juden wahrnahm und hinausschreien wollte. Sein Warnruf wurde seinerzeit, als er noch wirksam hätte sein können, nicht gehört. Das Drama zeigt die Mechanismen von Gleichschaltung, Entindividualisierung und Massenrausch scharfsinnig prophetisch auf und stellt die unbequeme Frage, wie verhält man sich, wenn sich ein Wertewandel im sozialen Umfeld ereignet und radikales Gedankengut plötzlich salonfähig erscheint?

«Die Rassen» nach Ferdinand Bruckner feiert am Freitag, 20. Januar, Premiere am Stadttheater.

 

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