Souveräner Sieg im Derby
Wasserball – Donnerstag Abend bestritt der SC Kreuzlingen mit Neucoach Redder die zweite NLA-Partie der Saison. Nach der guten Bilanz im ersten Match gegen Genève und dem Halbfinaleinzug im Pokal wartete mit dem SC Schaffhausen ein grösserer Brocken.
Obwohl die Kreuzlinger in der gestrigen Begegnung Heimrecht geniessen durften, mussten sie dennoch im Schaffhauser Bad antreten, da man selbst über kein grosses Becken verfügt, das in der NLA vorgeschrieben ist. Ein Entscheid für eine Vergrösserung des Thermalbads Egelsee, das ein 50-Meter-Becken vorsah, wurde vor drei Jahren abgelehnt. So müssen die Wasserballer auch in Zukunft mit diesem Nachteil kämpfen, besonders da die Schaffhauser auf grossem Feld gefährlich sind.
SCK überlegen bis zum Schluss
Gleichwohl konnten die Munotstädter diesen Vorteil nicht nutzen; vielmehr überschwamm Kreuzlingen die ‚Gäste‘ regelrecht. Aus einer äusserst sicher stehenden Defensive wurden Konter zügig eingeleitet, die wiederum in Tore umgemünzt wurden. So konnten in drei Viertel zehn Treffer erzielt werden, denen lediglich ein Schaffhauser Score gegenüberstand. Das letzte Viertel übertrumpfte mit 9:3 Toren gar die vorherigen Abschnitte. Besonders die Auslandserfahrenen Petrovic, Pleyer und Acosta Salinero glänzten mit insgesamt dreizehn Treffern. Ebenso hat sich die konditionelle Vorarbeit von Redder bezahlt gemacht, denn bis zum Abpfiff liess das Tempo der Kreuzlinger nicht nach. Schlussendlich belohnten sie sich mit einem Endresultat von 19:4.
Durch den hohen Sieg gegen einen vermeintlich starken Gegner hat der SCK gezeigt, dass man schon früh auf einem hohen spielerischen Niveau steht, welches im Idealfall bis zu den Playoffs halten sollte. In zehn Tagen findet in Genf ein NLA-Matchwochenende statt, bei dem der SCK am Sonntag, den 26. Februar auf den SV Basel treffen wird. Zwei Punkte sollten zu erwarten sein, angesichts dessen, dass die Thurgauer im Cupviertelfinal am vergangenen Sonntag mit 29:5 Toren über Basel triumphierten.
Die Egelsee-Erweiterung hätte ja nicht nur den Wasserball- und Schwimm-Leistungssport gefördert, sondern wäre durch die geplante Multifunktionalität der Anlage besonders der Stadtgesellschaft als Ganzes – so besonders auch der Schule! – zur Verfügung gestanden. Nun, es hätte (im Gegensatz zur nachfolgenden Steuersenkung!) nicht sollen sein. Aber es ist „nicht aller Tage Abend“, wie man hört. Der neue Anlauf, das „Zweifel’sche Egelsee 2“ sieht, wenn ich richtig orientiert bin, eine Wasserflächenreduktion auf 33×25 Meter anstelle 50×25 bei Egelsee 1 vor. Kostenmässig dürfte sich dabei nicht viel ändern. Nun ist es ja so, dass Wasserball international wie national in der Regel auf einer Fläche von 30×20 Meter gespielt wird, was bedeutet, dass im Egelsee 2, sollte es tatsächlich eines Tages das Licht der Welt erblicken, Wasserball trainiert und gespielt werden könnte. Erfolgreicher Sport wird im Normalfall auch Zuschauer anziehen. Kreuzlingen hat besonders im Wasserball eine lange und erstaunliche Traditionsgeschichte, was am Beckenrand auch die Zuschauerzahl betrifft. Somit sind bei Egelsee 2 zumindest genügend Treppenstufen als eine Art „Tribüne“ angebracht – also Treppenstufen entlang der 30 (33) Meter. Andererseits sollte sich das Bad sportlich auch für Kurzbahnwettkämpfe eignen. Und die finden auf einer 25er Bahn statt, welche sich bei Egelsee 2 im rechten Winkel zur 30er (33er) Strecke verhält. Die Aufgabe des Architekten müsste es also sein, Treppenstufen auf zwei Seiten zu planen. Damit wäre für verschiedene Schwimmsportanlässe eine optimale Sicht für Zuschauer geboten. Und die Stufen sind auch für den normalen Hallen- und Schulsportbetrieb nutzbar. Die Halle sollte zudem eine ordentliche Höhe beinhalten. Eine zu flache ist für Sport weniger geignet. Ich wünsche dem SCK für die laufende Saison viel Erfolg! Der Verein vertritt Kreuzlingen sportlich trotz der Erschwernis, derzeit nicht von einer zeitgemässen (Winter-)Trainings- und Wettkampfstätte profitieren zu können, exzellent. Besonders ist, wie man lesen kann, neben den Wasserballteams, auch die „Schwimm-Jugend“ überaus erfolgreich! Ein Beweis seriöser, breit gefächerter Vereinsarbeit.