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Weniger Tote, dafür mehr Diebstähle

Kreuzlingen – Die Seepolizei Thurgau zieht eine durchschnittliche Bilanz über das verangene Jahr auf dem Bodensee. Wenig Stürme führten zu weniger Rettungen aus Seenot, Unfälle nahmen gering zu. Sorgen bereiten Banden, welche Aussenbordmotore stehlen.

Polizeitaucher bergen ein gesunkenes Motorschiff im Untersee. Das orange Band verhindert, dass sich Schadstoffe im See ausbreiten, das gelbe Luftkissen beförderte das gesunkene Schiff an die Oberfläche. (Bild: Kapo TG)

«Zwei Faktoren sind ausschlaggebend für Unfälle auf dem Bodensee: Das Wetter und der Pegelstand», erklärte Major Fritz Hefti, Chef der Verkehrs- und Seepolizei anlässlich eines Rückblicks über die vergangene Wassersportsaison. Die Sturmaktivitäten gingen zurück, was sich positiv auf die Rettungseinsätze auswirkte. Insgesamt mussten 62 Personen aus Seenot gerettet werden, dies entspricht beinahe einer Halbierung gegenüber dem Vorjahr. Der Bodenseepegel hingegen war nach starken Regenfällen im Frühjahr auf einem hohen Niveau, nahm im Laufe des Sommers jedoch stetig ab. Die Gesamtzahl der Unfälle auf dem Thurgauer Teil des Bodensees und Hochrheins stieg mit 20 registrierten Unfällen gegenüber dem Vorjahr um vier an.

«Keiner der Todesfälle geht auf eine klassische Schiffskolission zurück», sagte Hefti. Drei Personen ertranken im Thurgauer Bereich des Bodensees, eine Person fiel beim Zudecken ihres Segelboots ins Wasser und verstarb. Vier Personen wurden bei Schiffsunfällen und zwei beim Baden verletzt. Zwei Personen zogen sich Verletzungen bei Schiffsbränden zu und fünf Personen mussten mit Unterkühlungen ins Spital gebracht werden. Besonders die Schiffsbrände führten dazu, dass die Schadenssumme aller Unfälle mit rund 145000 Franken markant höher ist als im Vorjahr. «Die Kunststoffschiffe brennen sehr schnell, ein Löschen ist da kaum möglich», so der Major.

Mehr Patrouillen an den Häfen
Die registrierten Vermögensdelikte stiegen mit insgesamt 142325 Franken markant an. Vor allem der Diebstahl von 30 Schiffsmotoren schlägt sich auf die Rechnung nieder, was gegenüber 2015 einer Zunahme von 17 Motoren entspricht. «Eine ordentliche Leistung, diese zu entwenden und weg zu verfrachten», musste Hefti eingestehen. Als Reaktion auf die Diebstähle wurden die Kontrollen an Häfen und Ufern ausgeweitet. «In flagranti konnten wir jedoch niemanden erwischen.»

Auf dem gesamten Bodensee ereigneten sich im Jahr 2016 179 Unfälle, 15 Ereignisse weniger als im Vorjahr. Diese forderten mit 14 fünf weniger Tote als im Jahr zuvor. Die Schadenssumme aller Unfälle beläuft sich auf rund 1,3 Mio. Euro, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 800000 Euro entspricht. Der Untergang eines Arbeitsschiffes in Lindau und die Kollision zwischen einem Katamaran und einem Segelschiff schlugen dabei zu Buche.

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