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Wasser als Spiegelbild unserer Welt

Kreuzlingen – Das Seemuseum widmet sich in seiner neuen Ausstellung «Süsswasser: Quelle des Lebens» dem überlebenswichtigen Nass. Lebendige Unterwasserwelten sind zu sehen und der nachhaltige Umgang damit zu lernen. Auch über die hiesige Wasseraufbereitung wird informiert.

Wer gut hinhört kann das Süsswasser rauschen hören: Museumsleiterin Ursula Steinhauser informiert sich über nachhaltige Wassernutzung, im Hintergrund sind die Bilder von Michel Roggo zu sehen. (Bild: ek)

«Viele sind sich gar nicht bewusst, in was für einem absoluten Wasserluxus wir leben», sagt Ursula Steinhauser anlässlich der Präsentation ihrer vierten Ausstellung, als Leiterin des Seemuseums. Diesmal widmet sie sich dem Thema Süsswasser und zeigt eine Ausstellung aus dem Naturmuseum Thurgau. Darin werden 40 bildgewaltige Unterwasseraufnahmen vom renommierten Schweizer Fotografen Michel Roggo gezeigt. Mit einer Art überdimensionierten Selfie-Stick hat Roggo sich an die Süsswasserquellen, -flüsse und -seen begeben und über fünf Jahre hinweg eindrückliche Bilder gesammelt. Im Rhein hat der Naturfotograf etwa ein Zandermännchen bei der Verteidigung des Eigeleges erwischt. In Russland verspeist ein Braunbär einen Lachs. Und in Brasilien zerpflücken Piranhas ihre Beute. Dem Freiburger ging es jedoch meist um die Flora und das Zusammenspiel mit dem Licht und Gestein. So gibt es angewehten Wüstensand in einem Gletschersee, extrem rot verfärbtes und saures Torfwasser oder eine tektonische Spalte zu entdecken. Der Clou an der Hängung: Ein Bild aus der Schweiz steht jeweils einem ausländischen gegenüber. Munter darf gerätselt werden, woher die Bilder stammen, denn erst mit der separaten Legende folgt die Auflösung. «Die Schweiz muss sich im Vergleich nicht verstecken, wir haben wunderschöne Unterwasserwelten», sagt Steinhauser begeistert.

Nachhaltige Aufbereitung
Ergänzend zeigt die Ausstellung eine Vielzahl an Kurzfilmen über eine nachhaltige Wassernutzung. Denn nur drei Prozent des Wassers auf der Erde ist Süsswasser. Das Forschungsmodul des Schweizer Nationalfonds vertieft das Wissen über Süsswasser  und erläutert Wege, wie schonender mit der überlebenswichtigen Ressource umgegangen werden kann.

Und auch den lokalen Bezug stellt Steinhauser her. Mit dem Bodensee als grössten Trinkwasserspeicher Europas liegt das eindrücklichste Ausstellungsexponat quasi vor der Haustür des Seemuseums. Zusammen mit den Technischen Betrieben zeigt die Ausstellung auf, wie die Trinkwasseraufbereitung im Seewasserwerk funktioniert. Dieses entnimmt pro Jahr ungefähr vier Millionen Kubikmeter Wasser und bereitet es für 14 Gemeinden in der Region auf. Die Ausstellung im Keller des Seemuseums ist bis zum 30. Juli zu sehen und wird von einer Reihe an Veranstaltungen begleitet, wie dem Bildervortrag von Michel Roggo am Mittwoch, 29. März, um 19 Uhr.

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