Zeitreisen durch die Historie der Seegärten
Kreuzlingen - Die Jahrespressekonferenz des Vereins «Bodenseegärten» fand im Restaurant Schloss Seeburg statt. Der Kreuzlinger Seeburgpark wurde als neues Mitglied des Vereins genannt und geehrt.
Im Jahr 2017 begrüsst der Verein «Bodenseegärten» fünf neue Mitglieder. Deren Bekanntgabe bei der Jahrespressekonferenz fand im Restaurant Seeburg, dem Herzstück des neuen Mitglieds, des Kreuzlinger Seeburgparks statt. Unter anderem mit im Boot sind ab 2017 der Landschaftspark der Familie Stiegeler in Konstanz oder der Bibelgarten in Meersburg. Mittlerweile zählt der grenzübergreifende Verein 19 Partnergärten, die rund um den Bodensee verteilt sind. Hierbei spielt Nationalität keine Rolle. Einzig und allein die notwendige Fürsorge, das kreative Engagement der Gartenbesitzer und deren konstante Begeisterung für ihre Pflanzenparadiese werden bei der Mitgliederwahl berücksichtigt.

Monika Grünenfelder (2. v. r.) und Stadträtin Dorena Raggenbass (1. v. r.) vor dem Herzstück des Kreuzlinger Seeburgparks. (Bild: bf)
Die Geschäftsführerin des Vereins, Monika Grünenfeld, blickt zurieden aus dem Fenster des Restaurants in Richtung Bodensee und berichtet stolz von der seit ihrem Amtseintritt 2013 gelungenen Popularitätssteigerung sehenswerter Gärten der Vierländerregion.
Elanvoll und motiviert verkündet Grünenfelder das diesjährige Vereinsmotto: «Eine Reise durch die Zeit», das allen für dieses Jahr geplanten Veranstaltungen und Projekten ein spannendes Thema gibt. Die bereits dritte «Lange Nacht der Bodenseegärten» feiert ihren Auftakt am 10. bis 11. Juni und ihren Hauptteil am 8. bis 10. September. An diesen Tagen werden renommierte Gärten rund um den See ihre Türen öffnen und den Besuchern ein ausgewogenes Angebot an Unterhaltung während einer lauen Sommernacht gewähren.
Von Kräuterwanderungen über Lesungen im Freien bis hin zu Gartenkonzerten und alles rund um das diesjährige Vereinsmotto. Die Kreuzlinger Stadträtin Dorena Raggenbass stellte bei der Pressekonferenz einen ersten Entwurf des Seeburgparks während der «Langen Nacht der Bodenseegärten» vor.
Aufgeschütteter Park
1958 hat die Stadt Kreuzlingen das 18 Hektar grosse Areal erworben. Bis 1962 war noch unklar ob diese Fläche bebaut werden soll oder nicht. Mit einer knappen Mehrheit von gerade mal 28 Stimmen konnte der Seeburgpark gegerettet werden. Die gesamte Fläche unterhalb der Randmauer des Schlosses war bis circa 1970 Schilfufer und demnach kaum nutzbar. Erst mit dem Bauboom der 60er Jahre und dem hierbei entsandenen Bauschutt konnte das versumpfte Schilfgebiet aufgeschüttet werden und «Land entstand», so Raggenbass.
Im Zuge des Vereinsmottos möchte Sie in Zusammenarbeit mit den «Bodenseegärten» den Seeburgpark zu seiner jüngsten Zeit wieder aufleben lassen. Sogar ein alter «Lastwagen aus den 60ern» soll aufgestellt werden, so die Stadträtin, um die Besucher auf eine besondere Zeitreise zu schicken. www.bodenseegaerten.eu
Dieser Bericht stimmt im Nachsatz „Aufgeschütteter Park“ so nicht! 1958 hatten die Stimmbürger zwar mit einer überaus knappen Mehrheit den damals in Privatbesitz befindlichen Park gekauft, doch anschliessend – 1962/63 – wollte die Stadt im Arboretum südlich vom Schloss u.a. Hochhäuser bauen. Die Stimmbürger lehnten nach einem Referendum dieses Vorhaben ab. Erst dann war das gesamte historische Parkgelände „gerettet“.