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Das Theater Konstanz und Religion

Konstanz - Der Spielplan 2017/2018 steht fest. Das aktuelle Thema Religion zieht sich als roter Faden durch Komödien, Tanztheater und Rock-Opern.

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«Wir freuen uns auf ihre Zweifel» – Theater Konstanz. (Bild: Ilja Mess)

Das Theater Konstanz präsentiert die Spielzeit 2017/2018. 22 Inszenierungen von 20 verschiedenen, talentierten Regisseurinnen und Regisseuren erwarten Theaterfreunde, Kenner und Nicht-Kenner, Jedermann und Jedefrau in der kommenden Theater-Saison.
Wie gewohnt verteilt sich die Wahl der Spielstätten auf das Stadttheater, die Spiegelhalle und die Theaterwerkstatt. «Cyrano De Bergerac» unter der Regie des kommenden Schauspieldirektors Mark Zurmühle wird am 22. Juni das erste Mal im Freilichttheater am Münster zu sehen sein.
Ebenfalls unter Regie von Zurmühle steht «die unsichtbare Hand», von Ayad Akhtar. Eine Geschichte über das Missverständnis von Ideologien im Spannungsfeld zwischen Terrorismus und der Macht des Geldes. Eine ausgefeilte Produktion, mit dem Ziel aktuelle Fragen transparent zu machen und den Zuschauer mit diesen zu konfrontieren. Das Theater Konstanz will dabei keine Antworten darlegen. Das wäre zu einfach. Es sieht sich als Mittler zwischen Tatbeständen, abkehrenden Traditionen und der eigenen Meinung. Als Anstoss sich mit den Fragen auseinanderzusetzen, welche Rolle der Glauben in einer Welt spielt, in der unter dessen Namen noch immer getötet wird. Und wie oft auf Religion nicht Nächstenliebe, sondern Hass und Ausgrenzung auf Andersdenkende und Andersglaubende folgt.
Gegen das Brett vor dem Kopf
Die anstehenden Inszenierungen und Stücke des Spielplans der kommenden Theater-Saison fächern verschiedenste Arten zu glauben auf.
«Salome» nach Einar Scheef unter der Regie von Vera Nemirova feiert am 23. März Premiere. Scheef hat aus Oscar Wildes Tragödie einen politischen Text über Extremismus im religiösen Sinne geschaffen. Götzenbildnisse und Glaubenskrieg zu Zeiten der Blüte des Christentums.
Auch Zweiflern gewährt das Theater Konstanz Raum der Selbstdarlegung und selbst die Glaubensart der Ungläubigen wird nicht aussen vor gelassen.
«Mein Kampf» nach George Tabori unter der Regie von Serdar Somuncu, erzählt die Leidensgeschichte eines Möchtegern-Kunstmalers, sowie extremen Antisemiten auf scharfsinnig komische Art und Weise.
«Ich rufe meine Brüder» in der Regie von Jonas Hassen Khemiri und von Stefan Eberle inszeniert ist die Geschichte Amors, eines scheinbaren Terrorists. Eine lehrreiche Geschichte über die leichte Manipulation einer Masse, feiert ihre Premiere am 10. März in der Spiegelhalle.
Nach einem Zitat von Annaeus Seneca, «Jeder Mensch will lieber glauben, als sich selbst ein Urteil zu bilden», appeliert das Konstanzer Theater provokant an die Bildung der eigenen Meinung.
Intendant, Christoph Nix, freut sich den Zuschauern ein abwechslungsreiches, komikreiches und tiefgründiges Programm, dass aber nicht den roten Faden ausser Acht lässt, zu präsentieren und freut sich über jeden einzelnen Zuschauer, der es wagt zu zweifeln.
www.theaterkonstanz.de

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