Schwimmbad Egelsee und Sauna
Kreuzlingen – Seit Jahren schätze ich das Angebot einer finnischen Sauna im Egelsee. Mit Erstaunen habe ich zur Kenntnis genommen, dass im Projekt 2018 nichts mehr von einer Sauna zu finden ist. (Susanne Dschulnigg, Kreuzlingen)
Ich verstehe zwar, dass in erster Linie die Bedürfnisse der Schule und Sportvereine befriedigt werden müssen. Aber als Steuerzahlerin erhoffe ich mir nicht einen Abbau von Angeboten, sondern deren Aufrechterhaltung bzw. Verbesserung. Ich erwarte keinen ausgebauten Wellnessbereich. Eine ansprechende finnische Sauna genügt. Zu einem Hallenbad gehört in meinen Augen das Angebot einer Sauna. Diese Auffassung teilten offensichtlich die frühereb Hallenbadersteller. Warum jetzt darauf verzichtet werden soll, ist mir nicht einsichtig. Ich bitte die zuständigen Kreise, das Thema Sauna in ihre Überlegungen nochmals miteinzubeziehen.
Geehrte Frau Dschulnigg!
Wenn der Schulpräsident meint, eine Sauna muss nicht von der Behörde betrieben werden, wie es in der Thurgauer Zeitung vermerkt wird, so weicht er grundsätzlich von den Intentionen ab, wie sie sich noch im ersten Egelsee-Projekt zeigten, obwohl gerade dieser „Wellness-Bereich“ bei der Abstimmung eine knappe Zustimmung fand (Der Hallen-Neubau selbst hingegen wurde bekanntlich einer „Steuersenkungskampagne“ geopfert). Nun zeigt es sich, dass das erste Projekt rundum ein Wurf war. Denn nun muss für das schmalere Schulprojekt gerechnet und gerechnet werden, damit es die Kosten nicht übersteigt, welche für das abgelehnte Projekt berechnet wurden. Man kann die beiden Projekte übrigens grundsätzlich nicht vergleichen: Das erste Projekt galt einem Bad-Vollausbau, der viele relevanten Sport-, Gesundheits- und Wellnessangebote mit einschloss. Das zweite Projekt betrifft mehr eine „zweckbezogene, schulbezogene Lösung“, bei der verschiedene zeitgemässe Bedürfnisse der Gesellschaft nicht zu befriedigen sein werden. Bei einer allfälligen Abstimmung wäre also zu unterscheiden, was man sich damit bei einem – wie es aussieht – ganz ähnlichen Kostenrahmen tatsächlich einhandelt. Im Klartext: ob es sich wirklich „lohnt“, in eine „Schmalspurvariante“ zu investieren.
Was das Saunen betrifft, so entspricht die gegenwärtige Egelsee-Sauna wohl nicht mehr den Bedürfnissen (Bild in der TZ), die heute an eine moderne Saunaanlage gestellt werden, auch wenn ihnen die Anlage, Frau Dschulnigg, immer entsprochen haben mag, was ich gut verstehe. Doch mit 80 Jahresabonnements (nach TZ) lässt sie sich wohl auch nicht gut betreiben. Nun besteht vielleicht aber durchaus die Möglichkeit, dass ein in das – kommende? – Projekt integrierter Wellnessbereich (mit natürlich einer Sauna) privat betrieben werden könnte. Die Marke „Thermalbad Egelsee“, die Kreuzlingen nur sehr bescheiden werbend beackert, müsste allerdings rundwegs stärker betont werden. Dies wiederum bedingt eben dann schon einen ordentlichen Ausbau des Bades, und weniger Kleingeist. Es ist in diesem Zusammenhang übrigens interessant, was andere Orte am See unter dem Begriff „Thermal“ so alles veranstalten!
Und so sind denn die Tage betreffend einer Saun-plus im Egelsee vielleicht noch nicht endgültig vorbei. Sollte es so sein, gibt es tatsächlich nicht mehr viele Varienten in der Region. Man kommt entsprechend gratis „ins Schwitzen“, wenn man im Umfeld eine Saunagelegenheit sucht. Das eleganteste (und teuertse!) wäre denn folgende Variate (frei nach Schiller): Bau eines Parkauses am Hafen, Pendel-Schiffsverkehr zum Jakobsteg ans gegenüberliegende Ufer mit Besuch des modern ausgebauten Themalbad-Saunabereich der Konstanzer Bodensee-Therme. Erweiteung: mit dem Schiff ab Konstanz nach Meersburg oder Überlingen mit Besuch der dortigen seenahen Saunen der beiden Thermalbäder. Das wäre dann allerdings ein Halbtagesausflug, und mit dem schlichten Egelseesaunen, das ja auch seinen Reiz haben kann, in keiner Weise vergleichbar.