In der Thurgauer Industrie geht es wieder aufwärts
Frauenfeld – Die Thurgauer Industriekonjunktur nimmt Fahrt auf. Produktion, Exporte und Bestellungseingang belebten sich seit Jahresbeginn spürbar. Im Baugewerbe hält sich die gute Geschäftslage. Für den Detailhandel bleibt die Situation schwierig.
Gemäss der jüngsten Ausgabe des «Thurgauer Wirtschaftsbarometers», der vom Kanton Thurgau, der Thurgauer Kantonalbank und der Industrie- und Handelskammer Thurgau gemeinsam getragen wird, hat sich die Stimmung in der Thurgauer Industrie seit Jahresbeginn markant aufgehellt.
Anfang April 2017 meldete jeder dritte Betrieb eine gute Geschäftslage – drei Monate zuvor waren es nur gerade halb so viele gewesen. Im gleichen Zeitraum reduzierte sich der Anteil der Betriebe mit einer schlechten Geschäftslage von zwölf auf drei Prozent. Die Mehrheit der Betriebe (rund 60 Prozent bezeichnet die eigene Situation als befriedigend.
Mehr Aufträge
Insbesondere der Bestellungseingang belebte sich in den ersten Monaten 2017 deutlich. Damit hat sich auch der Auftragsbestand verbreitet erhöht. Erstmals seit Jahren wird dieser als nahezu normal (und nicht mehr als markant zu niedrig) eingestuft. Mit dem lebhafteren Eingang von Bestellungen läuft auch die Produktion auf höheren Touren.
Exporte nahmen zu
Die Exporte aus dem Kanton Thurgau nahmen im ersten Quartal 2017 um 8,6 Prozent zu. Damit festigte sich die Aufwärtsbewegung, die sich bereits Ende 2016 abgezeichnet hatte. Für das gute Thurgauer Exportergebnis fielen vor allem Mehrausfuhren der Maschinenindustrie ins Gewicht (+13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Aber auch die chemisch-pharmazeutische Industrie, die Fahrzeugbranche und die Metallindustrie starteten erfolgreich ins Exportjahr 2017.
Erwartungen bleiben vorsichtig
Auf die nahe Zukunft blicken die Thurgauer Industriebetriebe mit verhaltener Zuversicht. Bis zum Herbst 2017 gehen 61 Prozent der Betriebe von einer unveränderten Geschäftslage aus, 24 Prozent erwarten eine Aufhellung und 15 % eine Eintrübung.
Solide Baukonjunktur
Das Thurgauer Baugewerbe erfreut sich nach wie vor einer guten Geschäftslage. Die Betriebe rechnen damit, dass die Geschäfte auch in den kommenden beiden Quartalen lebhaft laufen.
Detailhandel kommt nicht in Fahrt
Die Situation im Thurgauer Detailhandel bleibt schwierig. Anfang April 2017 beurteilten 37 Prozent der Detailhändler ihre Geschäftslage als schlecht, nur acht Prozent als gut. Trotzdem sehen sie der nahen Zukunft verhalten positiv entgegen.
Die Ansiedlung von neuen Unternehmen wird schwieriger
Die Mai-Ausgabe des Thurgauer Wirtschaftsbarometers beleuchtet zudem die Ergebnisse des Ansiedlungsreports 2017. In den Jahren 2010 bis 2015 haben sich 114 Unternehmen – unter aktiver Beteiligung der Wirtschaftsförderung – im Thurgau angesiedelt. Der Report zeigt die volkswirtschaftlichen Effekte der realisierten Projekte.
Die Mai-Ausgabe des Thurgauer Wirtschaftsbarometers steht ab sofort online zur Verfügung (www.statistik.tg.ch oder www.tkb.ch/wirtschaftsbarometer). Die gedruckte Ausgabe erscheint am 12. Mai 2017.